Kürzungspaket gegen Frauen

Während auch die Regierungsseite den Frauentag feiert, wird bei Frauen wieder einmal abkassiert.
Claudia Sorger

Einer der größten Brocken im Kürzungspaket sind die Pensionen. Frauen sind aufgrund ihrer niedrigen Durchschnittspensionen besonders von der „Harmonisierung“ und der Anpassung der Pensionen unter der Inflation betroffen. Sie werden weiter in die Altersarmut gedrängt. Wenn mehr Versicherungsjahre notwendig sind, um früher in Pension zu gehen, wird v.a. Frauen der Weg in die Frühpension versperrt, da sie aufgrund von Betreuungspflichten auf weniger Versicherungsjahre kommen. Auch von der Abschaffung der Invaliditätspension sind Frauen in höherem Ausmaß betroffen: 40% der Frauen sind zum Pensionsantritt unter 50 Jahre alt (22% der Männer).

Aufgrund ihrer prekären Einkommenssituation sind v.a. Frauen stark auf staatliche Transferleistungen und Dienstleistungen angewiesen und sind stärker betroffen, wenn in diesen Bereichen gespart wird. Die zu erwartenden Kürzungen im Gesundheits- und Sozialbereich treffen Frauen auch daher besonders, weil sie etwa 80% der Beschäftigten stellen. Zusätzlich werden wieder Frauen einspringen und mehr unbezahlte Arbeit leisten, wenn öffentliche Dienstleitungen (wie Alten- oder Krankenpflege) gestrichen werden.

Frauen haben auch eine wichtige Rolle bei den Kämpfen gegen die Kürzungen. Bei den Protesten im Sozial- und Gesundheitsbereich, die seit Ende 2010 laufend stattfinden, spielen Frauen die zentrale Rolle. Frauen haben auch an der Aushebelung der Spar(un)logik ein elementares Interesse, da sie zu den zentralen Opfern der kapitalistischen Kürzungspolitik gehören.

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