JVP: Rabatte statt Inhalte

Die Junge ÖVP wirbt mit Rabatten Mitglieder
Nicolas Prettner

Immer mehr Jugendliche wählen die FPÖ oder die Grünen, folglich verliert die ÖVP immer mehr junge WählerInnen. Da die ÖVP wenig attraktiv ist, versucht sie es mit finanziellen Anreizen. Als Mittel dazu dient die Jungendorganisation der ÖVP, die Junge Volkspartei (JVP). Laut eigenen Angaben hat die JVP über 100.000 Mitglieder. Hohe Mitgliederzahlen sind wichtig, da das Einfluss in der Bundesjugendvertretung und wohl auch Geld bedeutet (auch wenn sich die JVP über ihre Finanzquellen bedeckt hält).

Durch eine Mitgliedschaft bei der JVP erhält man Rabatte in vielen Geschäften und auch Tickets für Festivals und Konzerte, wie für das FM4 Frequency sind so billiger zu haben. Die Mitgliedschaft lässt sich online beantragen. Es ist nicht nötig, zu einem Treffen der JVP zu gehen oder sonst irgendwie aktiv zu werden. Außer in Niederösterreich wird auch kein Mitgliedsbeitrag verlangt.

Bund, Land und Gemeinden kürzen bei Jugendeinrichtungen, die es ohnehin nur mangelhaft gibt. Dafür ist die ÖVP (mit)verantwortlich. Dies nützt die JVP, aber auch Jugendorganisationen von anderen Parteien, für sich aus. Bundesobmann der JVP ist Sebastian Kurz. Als Minister verdient er monatlich 16.320 Euro. Es ist schwer zu glauben, dass er sich bewusst ist, mit welchen finanziellen Problemen sich Jugendliche herumschlagen müssen.

 

 

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