Heucheleien zum Frauentag

Antonia Kreissl

SPÖ und Grüne erhalten die „Urkunde für Frauenverarschung“.

Dass der 8.März seinen kämpferischen Charakter verloren hat, ist nichts Neues. Wenn ihn Regierungsparteien aber zum Anlass nehmen, um ihr vermeintliches Engagement für Frauen zu feiern, lässt das bitter aufstoßen. Denn wer das Sparpaket befürwortet hat, hat die Glaubwürdigkeit als FeminstIn komplett verloren.

Nulllohnrunden und Aufnahmestopps im öffentlichen Dienst treffen Frauen besonders hart. Wenn SPÖ-Politikerinnen wie Laura Rudas und Sandra Frauenberger die Frauentagsfahne vor der SPÖ-Zentrale hissen, ist das zynisch. Daher überreichten wir dort „Urkunden für Frauenverarschung“.

SPÖ-Frauenministerin Heinisch-Hosek erhielt die Urkunde einmal für ihr Amt als Staatssekretärin für den öffentlichen Dienst und einmal vor großem Publikum beim „Open House“ im Frauenministerium als Frauenministerin.

Eine Beschäftigte aus dem Sozialbereich hängte die Urkunde beim Frauenfrühstück der Grünen in Oberösterreich auf: „Die Grünen beschließen in Oberösterreich Maßnahmen wie die Spitalsreform oder Lohnkürzungen im öffentlichen Dienst mit und sind mitverantwortlich für die Verschlechterung der Lebenssituation von Frauen.“

Die Reaktionen: Sandra Frauenberger meinte, es ginge den Frauen in Wien „eh so gut“. Laura Rudas fand unsere Argumente einfach „politisches Blabla“. Heinisch-Hosek wusste nicht viel zu sagen. Als Frau fühle ich mich verarscht.

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