Frisch gekämpft ist halb gewonnen - Deutschland 1933

Christoph Glanninger

Am 30.1.1933 ernannte Reichspräsident Hindenburg Hitler zum deutschen Reichskanzler. Mit diesem Tag beginnt der Aufbau der Nazidiktatur. Einen organisierten Massenwiderstand gab es nicht. Verantwortlich war die verheerende Politik von KPD und SPD. Dennoch gab es vereinzelt Widerstand, der zeigt, wie es hätte gehen können.

Ein besonderes Beispiel dafür ist der einzige Generalstreik gegen die Machtübernahme Hitlers in Mössingen, einer Stadt mit ca. 4.200 Einwohnern. Auf einen Aufruf der württembergischen KPD hin versammelten sich am 31.1. ca. 100 AntifaschistInnen, zu einer kämpferischen Demonstration unter dem Slogan: “Heraus zum Massenstreik“.

Die Demonstration zog von einem Betrieb zum nächsten. Immer mehr schlossen sich den streikenden ArbeiterInnen an. Leider blieb der Streik in Mössingen isoliert und konnte so von der Polizei zerschlagen werden. 80 Beteiligte wurden verhaftet und landeten teilweise in Konzentrationslagern.

Trotzdem können wir aus diesem Streik lernen. Er lässt die Entschlossenheit der ArbeiterInnenklasse zum Kampf gegen den Faschismus erkennen. Hätte die deutsche ArbeiterInnenklasse über eine geeinte und entschlossene Führung verfügt, die sich mit aller Kraft und rechtzeitig dem Faschismus entgegen stellt, hätte der Widerstand ein ganz anderes Niveau  erreicht. Der Faschismus hätte zurückgeschlagen werden können. Zig Millionen Menschen wären so durch einen gemeinsamen Widerstand der ArbeiterInnenklasse gerettet worden.

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