Frisch gekämpft ist halb gewonnen!

Albert Kropf

Im Jänner 1933 kamen in Deutschland die Nazis an die Macht. Im Mai 1940 überfiel Nazi-Deutschland die Niederlande und errichtete ein Schreckensregime. In jüdischen Wohngegenden kam es zu „Jagden“ und ArbeiterInnen wurden als billige Arbeitssklaven nach Deutschland verschleppt. Im Jänner 1941 tauchte das Gerücht auf, dass rund 3.000 Werft- und Hafenarbeiter von deutscher Seite „bestellt“ wurden. Ein Streik gegen die Verschleppung am 17. Februar im Hafen von Amsterdam endete mit einem Sieg der ArbeiterInnen. Mitte Februar folgte ein neuer Höhepunkt des Terrors gegen Juden. Spontan kam es zu Kundgebungen und schließlich am 25. Februar zum Generalstreik unter dem Slogan „Weg mit den Pogromen gegen die Juden“. Ganz Amsterdam stand still. Am nächsten Tag breitete sich der Streik auf die anderen großen Städte aus.

Die deutsche Besatzungsmacht schlug den Streik mit aller Gewalt nieder. SS Bataillone durchkämmten die betroffenen Gebiete und schossen auf DemonstrantInnen. Todesurteile und Massenverhaftungen zerschlugen schließlich die Streikbewegung. Die stalinistische KP war am Streik beteiligt - allerdings von seiner raschen Ausbreitung überrascht. Es wurden keine Streik- und Kampforgane gebildet. So gab es keinen koordinierten Widerstand, was die Niederschlagung erleichterte. Trotzdem bleibt der Februarstreik ein Signal für den gemeinsamen Kampf von jüdischen und nicht jüdischen ArbeiterInnen gegen faschistischen Terror.

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