Fünf Spitäler weniger in Wien

In Wien versteckt Rot-Grün die Angriffe auf Gesundheitsversorgung hinter „Spitalskonzept 2030“
Helga Schröder

Im „Spitalskonzept 2030“ plant die Wiener Stadtregierung die Schließung folgender Spitäler: Kaiserin-Elisabeth-Spital, Semmelweisklinik, Orthopädisches KH Gersthof, KH Floridsdorf, Sophienspital. Wenn einige dieser Krankenhäuser oder Teile von ihnen „übersiedeln“ ändert das nichts an der Schließung der Standorte. Auch aus anderen Spitälern werden Abteilungen „übersiedelt“, also an den bisherigen Standorten geschlossen. Stattdessen wird ein Mega-Krankenhaus gebaut. Diese Konzentration wird als Verbesserung dargestellt, beendet aber in Wahrheit gute gesundheitliche Nahversorgung. PatientInnen sagen „Hier ist man ein Mensch, in einem riesigen Krankenhaus nur eine Nummer.“ Die Begründung, die bauliche Instandhaltung der alten Häuser sei zu teuer ist nicht nachvollziehbar. Der Bau des „Krankenhaus Nord“ kostet 825 Millionen €. Stadträtin Wehsely nannte 28 Millionen Einsparung jährlich, nicht aber die Kosten des Spitalskonzepts. Als einzige Erklärung bleiben profitable Millionen-Aufträge für Architekturbüros und Baukonzerne.

Schlagworte wie „mehr Kostenkontrolle“ und „Effizienzsteigerung“ für den Krankenanstaltenverbund deuten auf weitere Kürzungen und vielleicht Privatisierungen hin.

Der Personalstand soll gleich bleiben, das bedeutet Mehrbelastung durch steigende Anforderungen. Schon bisher wurden Überstunden im Ausmaß von 600 Arbeitsplätzen gestrichen. Die Betroffenen werden nicht einmal gefragt! Es braucht gemeinsamen Widerstand von PatientInnen, Angehörigen, MitarbeiterInnen sowie Gewerkschaft und Personalvertretung.

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