Der rechte Rand

Verbindungen zur Religion
Alex Swoidl

Der Stoßseufzer „Es ist ein rechtes Kreuz!“ gewinnt zunehmend an Doppeldeutigkeit: Vor dem Hintergrund der anhaltenden Krise und einer europaweiten Islamophobie scharen sich selbsternannte „Beschützer des christlichen Abendlandes“ zusammen und finden sich im rechtsextremen Eck.

Es ist kein Zufall, dass die faschistische „Goldene Morgenröte“ in Griechenland massiv gegen den Bau einer Moschee mobilisiert und die rechtsextreme deutsche „Pro-Bewegung“ ihren Ursprung im „Abwehrkampf“ gegen eine geplante Kölner Zentral-Moschee hatte.

Auch die heimischen „Glaubenskrieger“ zeigen keinerlei Berührungsängste mit dem rechten Rand und umgekehrt: Ob sich AbtreibungsgegnerInnen von „Human Life International“ treffen, ob sich eine „Bürgerinitiative Dammstraße“ gegen den Ausbau eines Gebetshauses gründet, oder ob der „Urchrist“ und angebliche „Pastor“ Hans-Georg Peitl auf einem Demoplakat “Henkt die Verräter!“ schreibt: stets finden sich wohlwollende FreundInnen oder UnterstützerInnen gerade aus dem rechtsextremen Eck. Auf den Homepages der diversen Fundis wird u.a. auf „unzensuriert.at“, „stolz-und-frei.at“ oder die „Identitäre Bewegung“ verlinkt.

Übrigens: Rudolf Gehring will mit seiner „Christlichen Partei Österreichs“ zur Nationalratswahl antreten, wie auch die „Österreichische Bürgerpartei“ des Pastor Peitl – die sich aber nicht die Mühe macht, Unterstützungserklärungen zu sammeln, sondern in einem offenen Brief drei Stimmen aus dem Nationalrat erheischt. Inhaltlich gibt's aus FPÖ und ÖVP da sicher Unterstützung.

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