Demo - Applaus ist nicht genug

Seraphina Reisinger

Am 3.10. fand in Wien der Höhepunkt unserer Kampagne für eine Ausfinanzierung des Gesundheits- und Sozialbereichs statt. Die Demonstration „Applaus ist nicht genug! Arbeitszeitverkürzung - höhere Löhne - mehr Personal“ wurde von „Sozial, aber nicht blöd“ initiiert und von einer Reihe Basisinitiativen gemeinsam organisiert. Die SLP ist in „Sozial, aber nicht blöd“ seit langem aktiv und wir haben in den vergangenen Monaten auf der Straße und vor Krankenhäusern mobilisiert.

Bis zu 300 Teilnehmer*innen trafen sich am 3.10. am Platz der Menschenrechte, um gemeinsam für mehr Geld und eine Arbeitszeitverkürzung im Gesundheits- und Sozialbereich auf die Straße zu gehen. Die Forderungen des Demonstrationszuges über Gumpendorfer und Mariahilfer Straße haben auch bei Passant*innen viel Zustimmung erhalten. Gerade jetzt in der Corona-Krise werden die Folgen des jahrelangen Kaputtsparens unseres Gesundheits- und Sozialsystems deutlich.

SLP-Aktivist*innen aus Wien und Linz waren bei der Demo präsent und mit unserem Flyer machten wir u.a. Vorschläge für das wie weiter. Dazu gehören eine bundesweite Vernetzungskonferenz von Initiativen und Einzelpersonen im Gesundheits- und Sozialbereich Anfang 2021, um zu diskutieren, wie der Kampf um einen ausfinanzierten, bedarfsorientierten Gesundheits- und Sozial­bereich weitergehen kann - denn gemeinsam sind wir stärker!

Wir luden auch zu Aktionen unserer sozialistisch-feministischen Kampagne „Nicht mit Mir – Rosa International“, die für den Tag gegen Gewalt an Frauen am 25. November eine Kampagne organisiert. Der Gesundheits- und Sozialbereich ist eine weiblich geprägte Branche; eine satte Lohnerhöhung und Arbeitszeitverkürzung sind dringend nötig.

Beschäftigte aus Erwachsenenbildung, Flüchtlingsbetreuung und 24-Stundenpflege marschierten im Demozug mit. Aktivist*innen der SLP waren ganz vorne dabei, wie z.B. Michael Gehmacher, Betriebsrat beim „Arbeiter-Samariterbund – Wohnen und Soziale Dienste“, der sagt: "Die Demo war ein wichtiges Zeichen. Nach der Demo ist vor dem Streik. Wir können nicht 3 Jahre bis zur nächsten SWÖ-Kollektivvertrags-Verhandlung warten. Jetzt heißt es Aktionen in den Betrieben vorbereiten, um für die volle Ausfinanzierung zu kämpfen."

 

Mehr zum Thema: 
Erscheint in Zeitungsausgabe: