10.000 gegen den FPÖ-Akademikerball

Die bisher größten Protesten gegen den Ball richten sich auch gegen die FPÖVP-Regierung
Christoph Glanninger

Bezirksdemo aus dem 20.

Über 10.000 Menschen haben am Freitag (26.1.) gegen den FPÖ-Akademikerball demonstriert. Damit handelt es sich um die größte Demo gegen den Akademikerball, früher WKR-Ball, seit Beginn der Proteste.

An der TeilnehmerInnenzahl, genauso wie an den Slogans auf Schildern und Transparenten wurde klar, dass viele DemonstrantInnen vor allem auch gekommen waren um gegen die Regierung zu protestieren. Im Gegensatz zur Propaganda von Politik, Polizei und Medien, die im Vorfeld versucht haben eine Gewalteskalation herbeizuschreiben, blieben die Proteste großteils friedlich.

Im Vorfeld war Sonja Grusch, die Bundessprecherin der SLP, schon bei OE24 um klarzumachen warum der Ball so gefährlich ist und so viele Menschen gegen den Ball demonstrieren.

Hier der Link: http://www.oe24.at/tv/talk-live/Akademikerball-die-grosse-Diskussion/319036471

 

Bezirksdemo – gegen den rechtsextremen Ball und die Regierung der Reichen!

Der Protesttag startete bereits um 15:30 mit einer, von der Sozialistischen LinksPartei organisierten Demonstration aus dem 20. Bezirk. Unter anderem beteiligte sich auch in diesem Jahr wieder AktivistInnen des antifaschistischen Fussballvereins Dynamo und Dynama Donau.

Durch unsere Demonstration aus dem zweitärmsten Bezirk Wiens, wollten wir dort ein Zeichen setzen, wo Menschen am stärksten von der rassistischen, sexistischen und neoliberalen Politik der Burschenschaften betroffen sind.

Denn beim Akademikerball handelt es sich nicht um eine harmlose Tanzveranstaltung, sondern um ein gefährliches rechtsextremes Vernetzungstreffen. Dieses Jahr nahm z.B. neben FPÖ-Vizekanzler Strache auch der Chef der neofaschistischen Identitären Martin Sellner am Ball teil. Im letzten Jahr war Martin Sellner am Abend des Balls noch durch den Einsatz einer Gaspistole in der U-Bahn aufgefallen.

Aber in diesem Jahr sitzen die Rechtsextremen die auf dem Ball tanzen und sich vernetzen auch in der Regierung und den Ministerien. Dort setzen sie eine Politik gegen alle die nicht reich, weiß, mächtig und männlich sind um.

Genau das erklärten wir auch während unserer Bezirksdemo durch Reden über unsere Lautsprecheranlage, Demoslogans und Flyer. Wie notwendig es ist auch durch die ärmeren Wohnbezirke zu demonstrieren, zeigten die positiven Reaktionen der meisten BeobachterInnen. Unser Informationsmaterial wurde interessiert aufgenommen und teilweise wurde der Demonstration sogar aus Fenstern zugejubelt.

 

Über 10.000 auf der Demonstration der Offensive gegen Rechts

Am Schottentor gliederte sich die Bezirksdemo in die Großdemonstration der Offensive gegen Rechts ein. Schon kurz nach offiziellem Start befanden sich mehrere Tausend Menschen auf der Auftaktkundgebung.

Die gesamte Demonstration war, genauso wie schon die Großdemonstration am13.1., geprägt von einer wütenden und entschlossenen Stimmung und vielen selbstgebastelten Demoschildern.

AktivistInnen der SLP bildeten gemeinsam mit der linken Initiative Aufbruch und der RSO (Revolutionär Sozialistische Organisation) einen der kämpferischsten, lautesten und politischten Demoblöcke. Durch Sprüche wie „Rassistisch, sexistisch, neoliberal – FPÖ Partei fürs Kapital“ oder „Was bedeuten Schwarz und Blau – Rassismus und Sozialabbau“ machten wir klar, dass die FPÖ und ÖVP eine Politik gegen die Interessen der Mehrheit der Bevölkerung betreiben. Mit Slogans wie „Nicht aufs Parlament vertrauen – Widerstand von unten bauen“ und „Heute Demo morgen Streik – Widerstand wir sind bereit“ zeigten wir aber auch, dass unser Widerstand nicht beim demonstrieren aufhören darf, sondern wir uns organisieren müssen und die Proteste gegen Schwarz-Blau über Streiks auch in Schulen und Betriebe tragen müssen.

Das betonte auch SLP-Aktivist Christoph Glanninger in seiner Rede bei der Abschlusskundgebung der Großdemonstration. In der vor allem auch auf drohende Angriffe der Regierung auf die Rechte von Lehrlingen hingewiesen wurde.

 

Wie Weiter?

Zum zweiten mal innerhalb weniger Wochen, waren tausende Menschen gegen die Schwarz-Blaue Regierung auf die Straße. Aber auch sonst wächst der Unmut über die Regierung. Streichung der Notstandshilfe, Hartz 4 Pläne und drohende Einsparungen im Gesundheits-, Bildungs- und Sozialbereich zeigen immer mehr Menschen, dass die Schwarz-Blaue Regierung das Programm der Banken, Bosse und Konzerne umsetzt.

Wenn wir das aufhalten wollen müssen wir uns in unseren Schulen, Arbeitsplätzen und Nachbarschaften organisieren. Auf der Großdemostration am 13.1. und am Akademikerball verteilten AktivistInnen der SLP, Flyer mit einem 6 Punkte Aktionsplan gegen die Regierung (hier der Link: https://www.slp.at/artikel/unser-6-punkte-plan-zum-sturz-der-regierung-8668).

Dabei betonen wir vor allem wie wichtig es ist sich in Schulen, Nachbarschaften und Betrieben zu organisieren und den Widerstand auch mit Arbeitskämpfen zu verbinden. Wie z.B. aktuell mit der Auseinandersetzungen rund um höhere Löhne und Gehälter und eine 35-Stundenwoche im privaten Sozialbereich.

Aber wir müssen die Proteste auch nutzen um eine echte Alternative zum gesamten etablierten Parteiensystem aufzubauen. Nutzen wir die Proteste und den Widerstand gegen Schwarz-Blau um eine neue Partei für ArbeiterInnen und Jugendlichen aufzubauen, die tatsächlich eine linke Alternative zu Rassismus, Sexismus und Kapitalismus darstellt.

Wenn du an deiner Schule, in deiner Nachbarschaft oder deinem Arbeitsplatz aktiv werden willst, um Widerstand gegen Schwarz-Blau aufbauen willst. Melde dich bei uns und werde aktiv.

 

Medienberichte: