Wer braucht (un-)bezahlte Hausarbeit?

Mo 02.03.2020 18:00
Wer braucht (un-)bezahlte Hausarbeit? Die Notwendigkeit der Vergesellschaftung von Haus- & Pflegearbeit Das Verrichten der täglichen Hausarbeit nimmt viel Zeit in Anspruch. Frauen* wenden dabei mit durchschnittlich 22 Stunden pro Woche doppelt so viel Zeit auf als ihre männlichen Partner. Hausfrauen* sind besonders oft von Depressionen betroffen und mit ihrem Leben unzufrieden, was bei der Individualisierung und der Monotonie der Tätigkeiten nicht erstaunt. Debatten über Hausarbeit und deren unbezahlten Charakter existieren schon seit Langem. Im Zuge der 1968er Bewegung und in den darauffolgenden Jahren wurden immer wieder Forderungen nach einem Hausfrauen*streik und Lohn für Hausfrauen* aufgestellt. Selbst wenn diese in entsprechender Höhe ausgezahlt würden, würde das nichts an der Tätigkeit der Hausarbeit und seiner Individualisierung und Monotonie ändern. Das wirft die Frage auf, ob denn Hausarbeit überhaupt eine gesellschaftlich nützliche Tätigkeit ist? Können wir nicht ein Leben ohne sie führen? Die Wiener Stadtregierung plant für 2020 ein „Nulldefizit“ im Budget, was massenhafte Kürzungen unter anderem im Sozial- und Gesundheitsbereich mit sich bringen wird und ein Mehr an Haus- und Pflegearbeit bedeutet. Die Streiks im Zuge der SWÖ Kollektivverhandlungen zeigen die Entschlossenheit der Kolleg*innen, für Verbesserungen zu kämpfen. Diese Berufe wie auch andere, die von Frauen* dominiert werden, sind schlechter bezahlt und weniger angesehen. Die kürzlichen Erfahrungen zeigen, dass ein gemeinsamer Kampf sinnvoll und notwendig ist – individuelle Niederlegungen der Hausarbeit sind viel schwieriger durchzuführen. Kommt vorbei, diskutiert mit und lasst uns den 8. März nutzen, um in Anlehnung an die Kolleg*innen des SWÖ gemeinsam für ein Ende des sexistischen und kapitalistischen Systems einzustehen, in dem Frauen nicht die zusätzliche Bürde der Verrichtung der Hausarbeit tragen müssen.
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