Warum Österreich eine Diktatur hofiert

Helga Schröder

Am 16.10. findet in Wien das Fußballmatch Österreich-Kasachstan statt. Der Hintergrund: Kasachstan plant umfangreiche Investitionen, von denen sich heimische Unternehmen ein Exportvolumen von mehreren hundert Millionen Euro/Jahr erwarten. Vamed, Andritz, Plasser & Theurer u.a. verdienen an milliardenschweren Aufträgen für Infrastruktur, Telekommunikation und Anlagenbau. Gleichzeitig ist Kasachstan größter Öllieferant Österreichs. Auf kasachischer Seite profitiert eine kleine superreiche Elite um Nasarbajew. BP Fischer besprach 2010 mit ihm eine umfangreiche wirtschaftliche Kooperation, es folgten drei Absichtserklärungen. 2011 unterzeichneten BM Mitterlehner und der kasachische Vize-Premierminister eine Deklaration zur Intensivierung der Wirtschaftsbeziehungen. ArbeiterInnen der kasachischen Öl- und Gaskonzerne wehren sich gegen unmenschliche Arbeitsbedingungen und fordern demokratische Grundrechte. Das Nasarbajew-Regime geht gegen sie mit Gewalt und Verfolgung vor, die am 16.12.2011 einen blutigen Höhepunkt in Shanaozen erreichte. Rund 100 Streikende und UnterstützerInnen wurden getötet. Wird der ÖFB Proteste gegen die Diktatur verhindern und sich zum Handlanger des Diktatoren machen?

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