Solidarität mit dem Hungerstreik der Flüchtlinge in Griechenland

Papiere und gleiche Rechte für die „300“ und alle Flüchtlinge!
Sascha Stanicic, CWI-Deutschland

Seit dem 25. Januar befinden sich 300 Flüchtlinge in Griechenland in einem Hungerstreik. Diese so genannten „illegalen“ MigrantInnen fordern Papiere und gleiche Rechte. Es handelt sich um den größten Hungerstreik in der Geschichte Griechenlands.

Die meisten Hungerstreikenden kommen aus Nordafrika und haben jahrelang in Griechenland gelebt und gearbeitet. Viele von ihnen hatten in der Vergangenheit Arbeits- und Aufenthaltserlaubnis, die ihnen als Folge der Wirtschaftskrise verloren haben. Denn einE MigrantIn verliert die Aufenthaltserlaubnis, wenn er/sie nicht 200 Tage im Jahr in die Sozialversicherung einzahlt. Diese Politik der griechischen Regierung ist ein Beispiel dafür, dass MigrantInnen als billige Arbeitskräfte ausgebeutet werden und abgeschoben werden, wenn sie nicht mehr gewinnbringend einsetzbar sind. Sie werden nicht als Menschen behandelt.

Die Wirtschaftskrise führte zu einer immer schlimmeren sozialen Situation für MigrantInnen in Griechenland. Viele leben auf der Straße, in Parks und müssen hungern. Aus dieser schrecklichen Lage hat sich der Hungerstreik entwickelt – eine Maßnahme größter Verzweiflung.

Die Hungerstreikenden hatten sich in einem Teil der Jura-Fakultät an der Athener Universität für ihren Protest versammelt, wozu sie von der Mehrheit der Studierendengewerkschaft eingeladen worden waren. Am 27. Januar stellte die Regierung ihnen ein Ultimatum, das Gebäude zu verlassen und drohte mit Zwangsräumung durch die Polizei. Diese umstellte und blockierte dann das Gebäude, so dass auch hunderte UnterstützerInnen der Streikenden eingeschlossen waren. Die Flüchtlinge entschieden dann gemeinsam, dass Gebäude zu evakuieren. Sie setzen nun den Hungerstreik fort und befinden sich in einem Gebäude, das eine Privatperson ihnen zur Verfügung gestellt hat. Die politische Rechte und die Medien in Griechenland betreiben aber eine Hetzkampagne gegen die für ihre Rechte kämpfenden Hungerstreikenden. Griechische UnterstützerInnen der MigrantInnen wurden mittlerweile von der Staatsanwaltschaft unter Anklage gestellt, weil sie „Illegale“ unterstützt haben.

Bitte schreibt Protestbriefe (Modellbrief unten) an:

Und sendet Solidaritätsbotschaften an die Hungerstreikenden:

hungerstrike300@gmail.com

Kopien der Schreiben bitte an:

xekinima@hotmail.com

slp@slp.at

Modell-Protestbrief:

Dear Mr......

It has come to my notice that in Greece about 300 immigrants are on hunger strike because of their unbearable social situation. The treatment that immigrants face from the Greek authorities is nothing short of barbaric. Even the authorities of the EU described the situation of human rights in Greece as catastrophic. I understand that in Athens’ parks and squares immigrants are to be found – homeless, jobless, undocumented and hungry. It is a shame that working people and immigrants have to pay for an economic crisis they didn't cause.

I demand the immediate legalisation of the „300“ and the fullfilling of all their demands and equal rights for everybody living in Greece.

Please take note,