Schulen: Orte des Grauens

LehrerInnen zählen laut einer WIFO-Studie zu den Berufen mit der höchsten Burnout-Gefahr. Sie stehen unter psychischer, aber auch körperlicher (Lärm) Dauerbelastung und sind mit unterschiedlichsten Problemen ihrer SchülerInnen konfrontiert. Unter den PflichtschullehrerInnen leiden 29,3 % an Schlafstörungen (sieben Prozentpunkte mehr als in der Gesamtbevölkerung). Grund ist massive Überlastung. In rund 1.500 Klassen hierzulande sind mehr als 30 SchülerInnen, bei den Berufsbildenden Höheren Schulen sind knapp 40% aller SchülerInnen in solchen Monsterklassen. Laut einer OECD-Studie (2009) kommt auf 29 LehrerInnen nur eine pädagogisch unterstützende Kraft (SozialarbeiterIn, PsychologIn etc.) und auf 25 LehrerInnen nur eine administrative Kraft. Zu Stundenvor- und Nachbereitung kommen administrative Arbeiten hinzu.

Aufgrund der ständigen „Reformen“ gibt es zahlreiche unterschiedliche Verträge um die KollegInnen zu spalten. In den ersten fünf Jahren werden Lehrkräfte oft nur für jeweils befristet für ein Jahr angestellt und müssen sich jedes Jahr neu bewerben. Dies schafft optimale Vorraussetzungen für Stellenkürzungen. Zudem entsteht auch enormer Druck unter LehrerInnen, miserable Arbeitsbedingungen zu akzeptieren.

PolitikerInnen erlassen Gesetze, statten die Schulen aber nicht mit den Mitteln aus, diese einzuhalten. LehrerInnen arbeiten daher oft im rechtsfreien Raum oder illegal. Die Aufsichtspflicht richtet sich nach der körperlichen und geistigen Reife der SchülerInnen, deren Entwicklung und besondere Eigenschaften. Bei z.T. 30 Kindern pro Klasse ist dies kaum zu beurteilen. Bei Unfällen haftet die Lehrkraft trotzdem.

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