Schüler*innenkomitees gegen Kürzungen

Lena G., Mittelschul-Lehrerin

Diese Kürzungen betreffen uns alle! Schüler*innen werden an ihrem Lernerfolg gehindert, Lehrer*innen überarbeiten sich und brennen aus, Eltern müssen ihre Kinder privat in die Nachhilfe schicken. Doch wird einmal Unmut geäußert, so heißt es gegenüber Schüler*innen oft: „Euch fehlt Lebenserfahrung und die pädagogische Ausbildung“ - und wenn Lehrer*innen die gleichen Missstände pädagogisch fundiert kritisieren, bekommen sie von höherer Stelle zu hören: „Wäre ja nett, aber von Finanzen habt ihr keine Ahnung.“ So reden Bürokrat*innen, die seit Jahren keine Schule von innen gesehen haben und sich weigern anzuerkennen, wo die wahren Expert*innen sitzen: In der Schule selbst!

Doch was tun? Zunächst ist es immer sinnvoll, mit Mitschüler*innen und Lehrer*innen zu reden - sei es in der Pause oder direkt im Unterricht: Wie stehen sie zu den Themen, warum betrifft es sie? Was können wir tun, um unsere Unzufriedenheit zu zeigen? Was fordern wir?

Durch solche Diskussionen könnt ihr Gemeinsamkeiten finden und ein Schüler*innenkomitee gründen!  Erkundigt euch auch in Nachbar-Schulen: Gibt es dort ähnliche Erfahrungen? Dann schließt euch zusammen! Trefft euch, z.B. in Pausen oder außerhalb der Unterrichtszeit, um weitere Schritte zu besprechen. Kündigt eure Treffen über Social Media und Plakate an der Schule an.

Schüler*innenkomitees können auch ein Ansatzpunkt sein, um andere Betroffene (Lehrer*innen, Eltern) mit einzubeziehen. Sie leiden auch unter der Situation, sind aber oft zu eingeschüchtert und vorsichtig, um selbst Initiative zu ergreifen. Aber wenn sie sehen, dass Schüler*innen vorpreschen, können auch sie Mut schöpfen und sich dem Widerstand anschließen.

Erste widerständische Schritte könnten sein: Klassenübergreifende Treffen in der Unterrichtszeit, Proteste mit Schildern vor der Direktion, Zuständige der Stadt- oder Bezirksebene an die Schule holen, um sie dort zu konfrontieren, kleine Warnstreiks in der Schule (z.B. zu einem ausgemachten Zeitpunkt aufstehen und Forderungen vorlesen), bis hin zu Streik-Kundgebungen und Demonstrationen vor der Schule, der Bildungsdirektion und dem Ministerium mit anderen Schulen gemeinsam. Weitere Ideen findet ihr in unserer Broschüre „Streik! Kurz & bündig“ 

 

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