Salzburg gegen Schulautonomiepaket

Stefan R.

SchülerInnen, LehrerInnen und Eltern organisieren sich in Salzburg gemeinsam gegen die geplante Bildungskürzung

Sie lassen sich nicht von den wenigen „Zuckerln“ wie der freien LehrerInnenwahl oder den frei festlegbaren Beginnzeiten der Schulen täuschen - von denen manche auch noch einen fahlen Beigeschmack haben. „Die 'Bildungsreform' ist eine reine Sparmaßnahme. Anstatt den Schulen mehr Autonomie zu geben, was der Name vermuten lässt, macht das Autonomiepaket das genaue Gegenteil“, sagt Florin Kowald, Schüler am BORG Nonntal.

Die Schulen sollen künftig den Mangel an Räumlichkeiten, Personal und Geldmitteln autonom verwalten müssen - Geld für wirkliche Autonomie gibt’s aber keines. Um Sparmaßnahmen an den Schulen möglich zu machen, wird die KlassenschülerInnenhöchstzahl aufgehoben. Dazu sagt Lara Gschaider, Schülerin der HTL Salzburg: „Es ist in Klassen mit 25 SchülerInnen manchmal schon schwer, sich auf die Lehrerkraft und den Unterricht konzentrieren zu können. Ich möchte gar nicht wissen, wie das ist, wenn Klassen keine Höchstzahl an SchülerInnen mehr haben. Man spart da am Lehrpersonal, aber ganz klar auch automatisch an der Qualität des Unterrichts.“ Außerdem wird mit den Schulclustern eine neue Führungsposition geschaffen: die ClusterleiterInnen. Dabei handelt es sich um eine weitere Stelle „oben“ anstatt unten, in den Schulen. Dort fehlen laut Gewerkschaft rund 13.500 Posten für Unterstützungspersonal. Zusätzlich baut das Autonomiepaket die 2-Klassen-Bildung aus und öffnet Tür und Tor für externe Geldgeber, sprich die Eltern. Oder auch Banken und Konzerne. Diese wollen dann natürlich auch Einfluss auf das Schulgeschehen und den Unterrichtsinhalt. Beim salzburgweiten Aktionstag am 26. April wurde ab 13:40 gegen die Kürzungsagenda der Regierung protestiert. SchülerInnen und LehrerInnen von zahlreichen Salzburger Schulen demonstrierten gemeinsam mit Eltern und solidarischen Menschen von ihrem jeweiligen Schulstandort in einem Sternmarsch zur Staatsbrücke. Von dort aus gingen alle zusammen zum Residenzplatz, um klar zu machen: „Die Schulen machen nicht mehr mit, beim Bildungsklau von Hammerschmid!"

Erscheint in Zeitungsausgabe: