Pakistan: Proteste wegen des Mordversuch an einem Gewerkschaftsaktivisten

TURCP-AktivistInnen und MitstreiterInnen aus den sozialen Bewegungen verurteilen Untätigkeit der Polizei.
Fazal Abass Shah, Vorsitzender der TURCP (Trade Union Rights Campaign Pakistan)

Über 250 Mitglieder der TURCP und weitere politische AktivistInnen und MitstreiterInnen aus den sozialen Bewegungen nahmen Ende Dezember 06 an einem Protestzug teil, der von der TURCP-Gruppe im Distrikt Tharari Mohabat von Dadu in Sindh gegen den fehlgeschlagenen Mordversuch an Abdul Fattah, Mitglied der TURCP und örtlicher Führer der LehrerInnengewerkschaft, organisiert wurde. Ein hiesiger Krimineller hatte auf Abdul Fattah geschossen und ihn dabei schwer verletzt. Er erlitt Schussverletzungen am Kopf. Sein Zustand im Krankenhaus war kritisch. Nachdem sie Fattah verletzten, flohen die Kriminellen in ihre Häuser.

Die TURCP organisierte diese Demonstration, um Druck auf die Polizei auszuüben, die Kriminellen zu verhaften. Die Polizei zeigte jedoch kein Interesse an der Verhaftung der Verbrecher und unterstützte somit de facto die Kriminellen. Diese bedrohten nicht nur die Familienangehörigen des verletzten Genossen, sondern auch andere führende TURCP-Mitglieder, damit sie aufhören Abdul Fattahs Vorgehen zu unterstützen.

Streikandrohung

Eine Protestdemonstration der TURCP zwang die Polizei zur Verhaftung eines der Kriminellen, doch andere sind weiterhin auf freiem Fuß. Die TURCP und Sindh Shehri Ittehad (ein Zusammenschluss lokaler Organisationen) entschieden sich, mit der Forderung nach der Verhaftung aller Verbrecher gemeinsam eine Protestkampagne zu starten. Die Köpfe dieses Protestes kündigten an, in dem Ort zu einem Proteststreik gegen das Attentat aufzurufen. Als die Polizei die wütende Stimmung der DemonstrantInnen realisierte, versuchte sie sofort ihre Unparteilichkeit auszudrücken. In der Praxis allerdings unterstützt sie weiterhin die Kriminellen.

Es ist nicht das erste Mal, dass örtliche Kriminelle, Polizei und Feudalherren eine Koalition gegen TURCP-Mitglieder bilden. Im August diesen Jahres registrierte die Polizei auf Geheiß lokaler Feudalherren zwei falsche und jeder Grundlage entbehrende Anklagen gegen den TURCP-Koordinator von Sindh, Hameed Chanah. Später erklärte ein örtliches Gericht beide Anklagen gegen Hameed Chanah für konstruiert und nichtig und hob sie auf. Der örtliche Polizeichef wurde daraufhin versetzt.

Die ortsansässigen Feudalherren sind mit den gesteigerten Aktivitäten und dem zunehmenden Einfluss der TURCP und der Mitglieder des Socialist Movement Pakistan (SMP; Schwesterorganisation der SAV und Sektion des CIW in Pakistan) in der Region nicht glücklich. Die TURCP und die SMP-Mitglieder arbeiten mutig in extrem schwierigen Verhältnissen. Ihre Moral ist sehr hoch und sie geloben ihren Kampf gegen Feudalismus und Kapitalismus fortzusetzen.