Konzerne und Regierungen geben nicht mehr als Peanuts

Bush hat bisher 10.000 Dollar gespendet. Weit weniger als das Komitee für eine ArbeiterInneninternationale.

Alleine die Wahlparty des US-Präsidenten kostete vierzig bis fünfzig Millionen US-Dollar. Und die österreichische Regierung? Während private SpenderInnen bisher rund zwanzig Millionen Euro aufbrachten, gibt sich Schüssel knausrig: Acht Millionen Euro würde der Staat als Katastrophenhilfe aufbringen, verkündete der Kanzler. Damit liegt Österreich bereits hinter Irland, das allerdings nur halb so groß ist. Tatsächlich werden kaum zusätzliche Mittel mobilisiert: Das Geld wird innerhalb der bestehenden „Entwicklungszusammenarbeit” umverteilt. Zum Vergleich: Alleine für die Regierungspropaganda im „Gedenkjahr” sind schon jetzt zehn Millionen Euro vorgesehen. International wurden den betroffenen Staaten etwa vier Milliarden Euro zugesagt. Es ist allerdings nicht selbstverständlich, dass das versprochene Geld auch ausbezahlt wird. Nach dem Erdbeben in Bam/Iran sind etwa heute noch große Teile ausständig. Ausgezahlt werden sollen die vier Milliarden Dollar über die nächsten fünf bis zehn Jahre. Demgegenüber stehen 360 Milliarden Dollar Auslandsschulden (Weltbank 2002), für welche die betroffenen Länder Milliarden Dollar jährlich an Schuldendienst, also Zinsen und Tilgungen, leisten müssen (siehe Hauptartikel). Das internationale Aufgebot an “Geberstaaten” - zu denen auch Österreich gehört - tut also nichts anderes, als den Ländern ein bisschen von dem, was sie jährlich nehmen, zurückzugeben. Ähnliches gilt für Konzerne, die unter anderem von den Billiglöhnen in der Region blendend profitierten: Daimler spendete 0,016 % des Jahresgewinnes im Nutzfahrzeugbereich, Vodafone spendete 1 Stunde Gewinn - Peanuts! Wir fordern demgegenüber echte und nachhaltige Umverteilung: Allein die Besitzstände des Vatikans würden z.B. genügen, um allen Menschen ausreichenden Impfschutz zu garantieren...

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PSK 8812.733, Stichwort: Flutkatastrophe

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