Internationale Notizen

Georg Kummer

Australien: Stephen Jolly wiedergewählt

In Victoria, dem zweit bevölkerungsreichsten Bundesstaat Australiens, fanden am 27. November 2010 Wahlen statt. Die regierende Labor Party wurde schwer abgestraft und durch eine andere Partei des Big Business (Liberal Party) ersetzt. Das Ergebnis drückt nicht den Wunsch der Menschen nach neoliberaler Politik aus, sondern ist vielmehr ein Ergebnis des Fehlens einer Massenpartei mit sozialistischem Programm. Dass mit einem entsprechenden Programm auch eine im Vergleich mit den etablierten Parteien winzige (und finanzschwache) Organisation Erfolge erzielen kann, zeigte die Socialist Party (CWI-Australien). In der Region Richmond kandidierte Stephen Jolly für die Socialist Party. Sein Stimmanteil hat sich im Vergleich zu den letzten Wahlen von 2006 von 5,6% auf 9,6% nahezu verdoppelt. Darüber hinaus kann sich die SP im Staat Victoria über einen weiteren Bezirksrat, Anthony Main, freuen. Die Kampagne der Socialist Party hat gezeigt, dass sozialistische Ideen und Konzepte viele Menschen überzeugen können, wenn sie mit den konkreten Problemen, die es im Land gibt, verbunden werden.

Pakistan: Selbstorganisation statt Bevormundung

Die verheerende Flutkatastrophe, die sich in Pakistan im Juli/August 2010 ereignete, ist aus der medialen Berichterstattung nahezu verschwunden, obwohl es sich um eine der größten Katastrophen der letzten Jahrzehnte handelt. Zahlreich NGOs sind vor Ort aktiv, jedoch ohne die Betroffenen in Entscheidungen, wo und wie geholfen wird, mit einzubeziehen. Ein anderes Konzept verfolgt das Socialist Movement Pakistan (CWI-Pakistan). Unsere GenossInnen sind Teil des Workers' Relief Committees (WRC), einer Organisation, die sich in von der Flut betroffenen Regionen engagiert. Für seine Arbeit ist das Komitee den Menschen vor Ort rechenschaftspflichtig und diese werden in die Entscheidungsprozesse einbezogen. Dieses Konzept setzt auf die Selbstorganisation der betroffenen BäuerInnen und ArbeiterInnen. Dadurch erleben die Menschen auch, dass sie durch selbstständige demokratische Organisation ihr Leben viel besser gestalten können, als das durch staatliche Institutionen oder NGOs möglich ist. In Österreich hat die SLP 1982,50 Euro gesammelt und an das WRC übergeben. An dieser Stelle auch einen Dank an alle SpenderInnen.

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