Heißer Herbst nötig!

Gute Wirtschaftsprognosen und volle Auftragsbücher für gewerkschaftliche Offensive nutzen!
Christoph Glanninger

Das Wirtschaftsforschungsinstitut (WIFO) prognostiziert für 2021 und 2022 ein kräftiges Wachstum von 4% bzw. 5%. Getrieben wird dieses v.a. von der Industrie, hier soll die Produktion dieses Jahr sogar um 9,2% zulegen.

Natürlich klingt das gut. Aber als Beschäftigte sollten wir nicht erwarten, dass dieser Aufschwung automatisch auch bei uns ankommt. Bosse und Regierung haben zuletzt während der Corona-Krise gezeigt, dass sie ohne Druck gar nichts tun, um die Bedingungen für Beschäftigte zu verbessern.

Erste Stimmen aus der Industrie fordern schon wieder “moderate” Lohnabschlüsse bei den kommenden KV-Runden, um den Standort zu sichern. Und brav hat sich die Gewerkschaftsführung auch trotz voller Bücher mit niedrigen Abschlüssen zufriedengegeben (Holzverarbeitende Industrien, Textilindustrie, Papierindustrie Erhöhungen von ca 2%). Aktuell gibt es für die Lohnverhandlungen im Herbst Ankündigungen aus dem ÖGB, für hohe Abschlüsse zu kämpfen. Aber dafür braucht es mehr als schöne Worte oder Verhandlungsgeschick. Es braucht eine offensive Mobilisierungs- und Kampfstrategie der Gewerkschaften, um hohe Abschlüsse zu erkämpfen. 

So eine Offensive ist nicht nur wichtig, um uns zu holen, was uns zusteht, sondern auch, weil wir  davon ausgehen müssen, dass dieser Aufschwung nur von relativ kurzer Dauer sein wird. Gerade dann brauchen wir auch kampferfahrene Kolleg*innen, die verhindern, dass die Kosten der Krise auf uns abgeladen werden.

 

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