Frisch gekämpft ist halb gewonnen: US-Fastfood Streik

Brettos

Am 15.5. fand der größte Streik der Geschichte von Fast Food ArbeiterInnen statt. In 150 Städten in den USA und 30 anderen Ländern legten die Beschäftigten in Protesten für einen Mindestlohn von 15 Dollar und Gewerkschaftsrechte die Arbeit nieder. Der Protesttag ist der vorläufige Höhepunkt einer Zunahme von Kämpfen im Niedriglohnbereich. In einigen Städten der USA konnten schon kleine Erhöhungen des Mindestlohns erreicht werden. Trotz der Dimension der Proteste vom 15.5. war die Anzahl der Restaurants, die tatsächlich geschlossen blieben (was ja das Ziel eines Streiks ist) relativ niedrig. In vielen Städten benützten die Gewerkschaften die Kampagne mehr als PR-Gag. Anders in Seattle: Hier gelang es Socialist Alternative (Schwesterorganisation der SLP) einen Sitz im Stadtrat zu gewinnen und die Kampagne „15 Now“ aufzubauen. Dadurch konnte soviel Druck auf den Bürgermeister von Seattle aufgebaut werden, dass dieser einen Plan zur Erhöhung des Mindestlohns auf 15$ verkünden musste - was eine Erhöhung um 60 % bedeutet. Der Schlüssel dazu: Die ArbeiterInnen haben sich selbst in Nachbarschaftsgruppen organisiert und konnten so einen Linksruck der Gewerkschaften erreichen. Um einen Sieg einzufahren, ist es von grundlegender Bedeutung, eine Bewegung aufzubauen, die die ArbeiterInnen dahingehend stärkt, dass sie es selbst mit den Bossen aufnehmen, anstatt darauf zu warten, dass jemand anders dies übernimmt.

 

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