Frisch gekämpft ist halb gewonnen: J10 in Britannien

Nikita Tarasov

 Am 10. Juli (J10) fand in Britannien der größte Streik seit 2011 statt.1-2 Mio. Angestellte des öffentlichen Sektors protestierten gegen Privatisierungen und Kürzungen und stellten offensive Lohnforderungen auf, denn: Angriff ist die beste Verteidigung!

In den letzten vier Jahren verloren sie im Durchschnitt 4.500 Euro pro Jahr. So soll es laut Regierung bis mindestens 2018 weitergehen. Und das in Zeiten der „Erholung“!

Angesichts der landesweiten Wahlen, die in zehn Monaten stattfinden, spielt J10 eine wichtige Rolle. Es war eine Warnung für jede potentielle Regierungspartei: ArbeiterInnen sind bereit, sich gegen Kürzungen zu erheben! J10 war ein aktiver Demonstrationsstreik – die Streikenden hockten nicht einfach zuhause oder im Betrieb herum, sondern zeigten ihre Stärke auf der Straße. Das machte es einfacher, Solidarität von anderen Berufsgruppen zu organisieren. Davon sollte sich der ÖGB eine große Scheibe abschneiden!

J10 kann ein gutes Fundament für eine Bewegung sein, die dieser Wut einen Sinn gebt. Diese Bewegung muss von ArbeiterInnen und Gewerkschaften getragen werden. Durch weitere koordinierte Massenaktionen, bis hin zum 24-Stunden-Generalstreik, können z.B. Mindestlohn von mind. 10 £ pro Stunde, sichere Arbeitsverträge und mehr Gewerkschaftsrechte erkämpft werden.

Dazu bedarf es eines erhöhten Maßes an Organisation – sowohl im Betrieb als auch in der Politik. Eine Massenpartei, die die Interessen der 99 % repräsentiert, ist nötig!

 

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