Droht weitere Spitalsschließung?

Die von Unternehmen geforderte Senkung der Lohnnebenkosten bedroht das Lorenz Böhler Unfallspital!
Sonja Grusch

Wer kennt es nicht: lange Wartezeiten im Spital, überarbeitetes Personal und das Gefühl, es könnte mehr getan werden. Entwarnung kann nicht gegeben werden, da auch im Gesundheitswesen gespart wird. In Wien z.B. sollen von 2014-16 trotz wachsender Bevölkerung 5,6 % der Spitalsbetten gestrichen und 10% der ÄrztInnen abgebaut werden. Kranke sollen früher in die häusliche Pflege entlassen werden. Das spart Geld, da diese Pflege unbezahlt von v.a. Frauen verrichtet wird. Zu frühes Entlassen kann, wie Studien zeigen, für die PatientInnen tödlich enden.

Wie überhaupt die Gesundheitskürzungen für alle, die sich keine teuren PrivatärztInnen leisten können, die medizinische Versorgung verschlechtert. In Wien werden diverse Spitäler des Krankenanstaltenverbundes KAV geschlossen. Auch beim von der AUVA geführten Lorenz Böhler Unfallspital wurde die Unfallversorgung in der Nacht bereits eingeschränkt. Geld fehlt auch wegen der im Regierungspaket vorgesehenen Senkung der Lohnnebenkosten. Diese bedeuten nämlich 85 Millionen weniger für die AUVA und damit Kürzungen bei Unfallmedizin und Rehabilitation.

Nun gibt es Gerüchte über die Schließung des Böhlers in Wien 20? Wohin sollen Unfall- und Rehab-PatientInnen „ausweichen“? Und was geschieht mit den Beschäftigten? Diese Fragen habe ich an AUVA und Bezirksvertretung gerichtet. Erstere hat bisher nicht geantwortet, letztere sieht sich nicht als zuständig. Statt bei der Gesundheit zu sparen, müsste hier ausgebaut und die Arbeitsbedingungen verbessert werden!

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