Das war „Eine Welt zu gewinnen“ 2019

Moritz Erkl

Mit einer Diskussion zu „30 Jahre nach dem Mauerfall – Systemalternative Sozialismus“ ging am 9. November das jährliche SLP-Seminar „Eine Welt zu gewinnen“ erfolgreich zu Ende. Zwei Tage voller Diskussionen, Workshops und einem reichhaltigen Angebot an politischer Literatur markieren inzwischen einen politischen Fixpunkt für viele Teilnehmer*innen im Herbst. Das zeigte sich auch wieder an der regen Beteiligung. Eine Vielzahl von Aktivist*innen informierten sich über den Kampf gegen Amazon in den USA und international, tauschten sich über die Solidaritätsbewegung mit der kurdischen Widerstandsbewegung in Rojava aus oder besprachen eine Strategie für die kommenden Lohnverhandlungen im privaten Sozial- und Gesundheitsbereich.

Besonders spannend waren die Diskussionen mit den internationalen Teilnehmer*innen. So berichtete Emily Burns (Sozialistin der belgischen Schwesterorganisation der SLP, LSP/PSL) von den hunderttausenden Menschen weltweit, die gegen Frauenunterdrückung und Sexismus auf die Straße gehen. Connor Rosoman (Socialist Alternative Großbritannien) sprach über die Position von Sozialist*innen zu Brexit und EU und Chancen und Verantwortung von Jeremy Corbyn und eine sozialistische Politik in Britannien.

Unter den Teilnehmer*innen waren besonders viele Menschen, die noch nicht Mitglied einer Organisation sind, sondern auf der Suche nach Ideen für eine Systemveränderung. Deshalb lag auch der thematische Schwerpunkt dieses Jahr auf dem Thema Klimakrise mit Gästen von “Fridays for Future”, “Workers for Future” und “Make Rojava Green again”. Diskutiert wurde in spannenden Veranstaltungen zu “Klima vs. Kapitalismus” und “Natürliche Feinde? Wie wir Klima und Jobs vereinbaren können”. Auch abseits der offiziellen Workshops nutzten wir die Zeit, zum Beispiel um den Wahlerfolg der sozialistischen Stadträtin Kshama Sawant in den USA (Seattle) zu feiern oder um über Perspektiven für eine linke Arbeiter*innenpartei in Österreich zu diskutieren. Allen Beteiligten ist klar, ganz gleich ob im Kampf gegen Rassismus oder für bessere Arbeitsbedingungen, in internationaler Solidarität oder gegen die Zerstörung unseres Planeten durch Mega-Konzerne: Wir haben eine ganze Welt zu gewinnen.

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