BAGS: Rauf mit den Reallöhnen

Die Lohnverhandlungen im Sozialbereich starten im Jänner. Jetzt ist die Zeit, dafür zu mobilisieren.
Christian Bunke

Bis Ende September haben Betriebsratsvorsitzende Zeit, der Gewerkschaft ihre Lohnvorstellungen für die kommenden Verhandlungen für den Kollektivvertrag (KV) im Sozial- und Pflegebereich zu unterbreiten. Daraus entwickelt die Gewerkschaft ihre offizielle Forderung, die auf einer Betriebsrätekonferenz im Oktober beschlossen werden soll. Sie sollte aber nur die Untergrenze sein!

Rund 200.000 KollegInnen sind von diesem KV betroffen. Sie leisten oft schwere, niedrig bezahlte Arbeit. Der letzte – zu niedrige – Abschluss wurde nur mit einer Stimme Mehrheit im Verhandlungsteam beschlossen. Hier zeigt sich der Druck aus den Betrieben: Die Leute wollen endlich mehr Geld im Börsl sehen! Eine deutliche Steigerung der Reallöhne muss her!

Die kommenden Verhandlungen stehen unter dem Vorzeichen weiterer Einschnitte. Sie kommen von der Regierung, werden aber von den ArbeitgeberInnen der Sozialvereine an ihre Beschäftigten weitergegeben. Sie fordern zwar von der Regierung ein höheres Budget, stellen sich bei Lohnverhandlungen aber stur.

Die BetriebsrätInnen, die in den vergangenen Jahren gegen faule Kompromisse gestimmt haben, sollten sich schnellstens zusammentun, um dieses Jahr organisiert zu kämpfen. Die SLP schlägt dazu eine Kampagne vor. In den nächsten Wochen braucht es Betriebsversammlungen, auf denen Lohnforderungen aufgestellt werden, die den Bedürfnissen der Beschäftigten entsprechen. So kann die Gewerkschaftsspitze unter Druck gesetzt werden.

Auf der Betriebsrätekonferenz im Oktober sollten kämpferische Betriebsräte gemeinsam auftreten. Mit einem gemeinsamen Flugblatt könnten weitere MitstreiterInnen gewonnen werden. Denkbar ist auch eine Veranstaltung kämpferischer Betriebsräte im Anschluss an die Konferenz. „Viele KollegInnen im Sozialbereich haben Angst vor einem Streik,“ sagt Herbert Wanko, Betriebsrat und Jugendausbilder. „Doch ein Streik ist nötig, um Verbesserungen zu erreichen. In Deutschland gab es einen Streik am Krankenhaus Charité in Berlin. Das zeigt: Es ist möglich. Doch darauf müssen wir uns schon jetzt vorbereiten.“

Mehr zum Thema: 
Erscheint in Zeitungsausgabe: