An injury to one is an injury to all!

Christian Melt

In den letzten Wochen gingen hunderttausende Menschen weltweit auf die Straßen, um gegen Rassismus und Polizeigewalt zu demonstrieren. Auch in Österreich waren mehrere Zehntausende auf den Straßen. Am 4. Juni waren es in Wien 50.000 Menschen und am 5. Juni nochmal fast 10.000 – viele Jugendliche und von Rassismus betroffene Menschen. In Linz haben 3.000 Menschen am Hauptplatz demonstriert. Auch eine Form von Polizeigewalt in Zeiten von Corona: Die Polizei hat den Organisator*innen verboten, zu marschieren, weswegen es keinen Platz für einen Sicherheitsabstand gab! Und weil die Öffis mitten durch die Demo fuhren, haben wir versucht, mit unserem Megaphon die Demo ein wenig zu vereinen, in dem wir Sprüche vom einen Teil zum anderen weitergeleitet haben.

Auch in Salzburg, Graz und Innsbruck gingen tausende Menschen auf die Straßen und die SLP war auf der Mehrheit der Demos dabei. In Wien stand unser Zelt im Herz der Auftaktkundgebungen. Unser Block rief Sprüche wie „No Justice no peace - no racist police“ und unsere Materialien zu einer sozialistischen Alternative mit Zeitungen, Broschüren und themenbezogenen Flugblättern wurde gut angenommen. In Linz hielt die ehrenamtliche Flüchtlingshelferin Christine Franz, Aktivistin der SLP, eine Rede, in der sie gleiche Rechte für alle Menschen, die hier leben, forderte. Denn uns ist sehr wichtig aufzuzeigen, dass Rassismus nicht nur ein Problem in den USA, sondern auch in Österreich ist, und dass wir eine internationale Bewegung gegen Rassismus und Polizeigewalt brauchen. Denn nur eine Bewegung, wo sich Jugendliche, Beschäftigte und auch Betroffene solidarisieren, kann die Spaltungen, die Rassismus hervorruft, überwinden. Auch ist es wichtig zu verstehen, dass langfristige Erfolge nur dann erzielt werden können, wenn wir uns organisieren und Strukturen schaffen, mit denen wir auch Lehranstalten und Betriebe miteinbeziehen können. Es braucht also an diesen Orten Aktionskomitees, die sich untereinander vernetzen, koordinieren, und Forderungs- und Aktionsideen diskutieren. Darum fordern wir auch auf unserem Material "Taten statt leere Worte - Straßenmobilisierungen in den kommenden Wochen und Monaten: Betriebliche und gewerkschaftliche Aktionen gegen rassistische Diskriminierung".

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