1+1 ist manchmal 3 und 0

„Warum tut sich die Linke nicht zusammen, dann sind wir stärker“ - eine oft gehörte und verständliche Frage. Bündnisse sind ein wichtiger Teil politischer Arbeit. Gruppen, die nicht in allen, aber einigen wesentlichen Fragen übereinstimmen, arbeiten in einer Kampagne zusammen. Die SLP war Teil zahlreicher Bündnisse gegen Nazis und Rechtsextreme, gegen die radikalen AbtreibungsgegnerInnen u.ä..

Ziel eines Bündnisses ist es, eine Kampagne breiter und effektiver zu machen. Ist es aber ein Bündnis, das sich selbst zum zentralen Inhalt hat, macht es schwächer. Wenn KPÖ, Wandel und Piraten mit dem liberalen Ex-Martin-Bündnispartner Ehrenhauser ein Bündnis für die EU-Wahlen diskutieren, stellt sich die Frage: Was ist der Zweck desselben? Die Inhalte sind extrem allgemein, fast beliebig, offensichtlich auch zweitrangig. Ein solches Bündnis macht nur scheinbar breiter. Eine weitere Liste, deren vorrangiges Ziel es ist, gewählt zu werden ist entbehrlich. Gebraucht werden Bündnisse, die Kämpfe gegen die Kürzungspolitik organisieren, die Menschen, die sich wehren wollen, einen organisatorischen Rahmen anbieten können. Solche Bündnisse machen die Linke stärker.

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