Zahlen und Fakten zur Bildungsmisäre in Österreich

Es herrscht Mangel…

  • an 18.000 Kinderbetreuungsplätzen für Kleinkinder

  • an Ganztagsschulen von 350.000 Plätzen

  • an LehrerInnen –jetzt schon, und nicht erst in 5-10 Jahren, wenn Stellen durch Pensionierungen frei werden; lt ElternvertreterInnen rund 22%.

(Quelle: www.presse.com)

Klassenschülerhöchstzahlen

  • Offizielle Klassenschülerhöchstzahl: 25 SchülerInnen, offiziell auch bis zu 20% mehr, also 30

  • An AHS-Unterstufen sind häufig mehr SchülerInnen in einer Klasse: im Schuljahr 2008/09 ca.54 % in den ersten AHS Klassen, in manchen sogar über 30 Kinder

  • Auch in Volks-, Haupt- und Polytechnischen Schulen wird die Klassenschülerhöchstzahl teilweise überschritten

  • Überschreitungen sind auch häufig in Privatschulen.

(Quelle: Rechnungshofbericht 2011 zur Klassenschülerhöchstzahl)

Auslagerung der Privatisierungskosten an die Familien…

  • Insgesamt 77 %der SchülerInnen müssen zusätzlich zu den Hausübungen täglich lernen, meist von den Eltern unterstützt

    „Professionelle“ Nachhilfe nehmen 270.000 SchülerInnen in Anspruch

  • Das sind: 80 Mio. Stunden im Jahr – ein Gegenwert von 47.000 Vollzeitstellen

  • Das bedeutet finanziell: 127 Mio. Euro im Jahr, durchschnittlich 578 Euro in der HS, 831 Euro in der AHS

  • Weitere 70.000 benötigen Nachhilfe, erhalten diese aber nicht, weil das für die Eltern zu teuer wäre

Dennoch…

  • haben 9,3% der SchülerInnen bis zum 15. Lebensjahr eine Klasse wiederholt,

  • was im Jahr 308 Mio. Euro kostet.

Zum Vergleich…

  • kostet der Ausbau ganztägiger Schulformen 240 Mio. Euro.

(Quelle: AK für Sie, 06/2011; www.diepresse.com)

Lehre ist Ausbeutung

  • Denn Lehrlingsentschädigung bekommt nicht jeder Lehrling. Wer seine/ihre Lehrausbildung in einer überbetrieblichen Lehrwerkstätte absolviert, erhält nur ein Taschengeld von 240 Euro. Damit werden Jugendliche, die dort ihre Ausbildung machen, zu Lehrlingen zweiter Klasse.

  • Auch trauen sich Lehrlinge oft nicht in Krankenstand zu gehen. ArbeitnehmerInnen hatten durchschnittlich 12,5 Krankenstandstage im Jahr 2009, Lehrlinge nur 4,5 Tage. Der Grund: 40,6% fürchten sich, den Job zu verlieren.

Ist es auf der Uni dann besser?

  • 60 % aller Studierenden müssen arbeiten gehen, um sich das Studium zu finanzieren.

  • Studierende haben dennoch wenig Geld zur Verfügung: 46% müssen mit max.€912,- im Monat auskommen.

Demokratie an der Uni?

  • In den Universitätsräten ist die Wirtschaft mit 42% der Delegierten vertreten, der ÖGB hat nur eine Stimme (von insgesamt 103).

  • Im Senat – einem zentralen Entscheidungsgremium der Uni - werden ProfessorInnen bevorzugt. Sie stellen 50% des Senats, Studierende und Mittelbau stellen nur jeweils 25% der Mitglieder.

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