Zahlen und Fakten zu Sozialabbau in Europa

Jugendarbeitslosigkeit: Europaweit 20%, Spanien 50%, Griechenland 38,5%, Italien 25,9%, Irland 28%. Die OECD schätzt, dass in den Industrieländern offiziell 40 Millionen Menschen arbeitslos sind – das ist seit Beginn der Krise 2007/8 fast eine Verdoppelung.

Griechenland: Kürzungspaket um 4,8 Mrd. Euro. Insgesamt machen Kürzungen und Steuererhöhungen 14% des Netto-Durchschnittseinkommens von ArbeiterInnen aus. Bis zu 250.000 Arbeitsplätze im öffentlichen Dienst sollen gestrichen, die Gehälter um bis zu 30% gekürzt werden. 2010 wurden die Pensionen – auch jene unter 800 Euro im Monat – eingefroren.

Irland: 2012 sollen 3,6 Mrd. gekürzt werden – vor allem im Sozialbereich und durch Stellenabbau im öffentlichen Dienst. Die Einführung der sog. Housing-charges soll für 86% der Haushalte eine Belastung von 700-800 Euro ab 2014 bringen.

Italien: Kürzungspaket von 45,5 Mrd. Euro (Quelle: Handelsblatt, 26.10.11), 2012 sollen es 20 Mrd. sein, 2013 25,5 Mrd. Das Paket beinhaltet auch Änderungen im Arbeitsgesetz und eine Aufweichung des Kündigungsschutzes, Kürzungen im Bildungswesen, Privatisierungen von Wasser und Stromversorgung sowie Gehaltskürzungen im öffentlichen Dienst.

Britannien: Kürzungen um 81 Milliarden Pfund (93 Milliarden Euro) in vier Jahren. 500.000 Jobs im öffentlichen Dienst sollen gestrichen werden, davon sind 250.000 bereits weg. Das Pensionsalter im öffentlichen Dienst soll von 60 auf 66 Jahre angehoben werden, die Beiträge zur Pensionskasse erhöht und die Leistungen gekürzt werden. Büchereien und Schwimmbäder müssen schließen, Schulgebäude werden nicht renoviert, die Kulturförderung geht massiv zurück. Gleichzeitig müssen Unternehmen weniger Steuern zahlen.

Spanien: Defizit soll 2012 von 9% auf 6% gedrückt werden. Besonders hart betroffen sind Bildungs- und Gesundheitsbereich. Bereits davor wurden die Pensionen eingefroren, das Pensionsalter von 65 auf 67 Jahre erhöht, Entlassungen gesetzlich vereinfacht.

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