Wiener Volksbefragung: eine Verarschung

Christian Bunke

Vom 7.-9. März darf man in Wien abstimmen. Zunächst fällt auf, worüber die Stadt NICHT abstimmen lässt. Zum Beispiel Wohnungsfragen. Die Wiener Bevölkerung stöhnt unter steigender Mietenbelastung. Nötig ist ein massives Programm zum Bau von Gemeindewohnungen und eine Mietobergrenze. Doch danach wird nicht gefragt.

Stattdessen wird gefragt, ob sich Wien für die Olympischen Spiele 2028 bewerben soll. An Olympia würden sich einige wenige massiv bereichern, während die Bevölkerung jahrelang dafür zahlen wird. Bei den Olympischen Spielen in London wurden elf Milliarden Pfund verblasen. Heute sind Teile des olympischen Dorfes an reiche Ölscheichs aus Quatar verkauft. Bei der Bevölkerung kamen keine langfristigen positiven Effekte an. Bei der EM in Wien gab's in den Zonen Wucherpreise bei den Getränken. In Athen sind die eigens für Olympia gebauten Sportstätten Geisterstädte, während in den Schulen das Geld für Sportausrüstungen fehlt.

Was man mit so viel Geld nicht alles machen könnte. Zum Beispiel müssen das Hanappi Stadion und der Sportclublpatz renoviert werden, doch die Stadt ziert sich. Viele weitere Sportstätten brauchen Investitionen in die Infrastruktur. Die olympischen Spiele braucht keiner.

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