USA: Die Revolution geht weiter

Sanders begeistert Millionen ArbeiterInnen und versetzt das Establishment in Schrecken
Nicolas Prettner

Ein politisches Erdbeben erschüttert die USA. Bernie Sanders, der sich selbst als Sozialist bezeichnet, ruft zur „politischen Revolution gegen die Klasse der Milliardäre“ auf. Seine Kampagne hat mit ihren riesigen Kundgebungen der großen Wut, die in den USA wegen der Dominanz der Konzerne über die Politik herrscht, Ausdruck verliehen.
Auch wenn Sanders mehr Menschen mobilisieren konnte als alle anderen KandidatInnen, hatte er von Anfang an schlechte Karten: v.a. aufgrund seiner falschen Entscheidung, innerhalb der Demokraten zu kandidieren. Die Partei tut alles, um seine Kampagne zu sabotieren und unterstützt, wie auch Großkonzerne und Wall Street, Hillary Clinton. Doch obwohl Sanders den Kampf um die Präsidentschaftskandidatur der Demokraten so gut wie verloren hat, findet die Bewegung um seine Person keinen Abbruch.
Socialist Alternative (amerikanische Schwesterorganisation der SLP) fordert Sanders auf, mit den Demokraten zu brechen und unabhängig zu kandidieren, zumindest in den Staaten, die sowieso traditionell republikanisch oder demokratisch wählen. Eine Petition für seine unabhängige Kandidatur unterschrieben allein im ersten Monat über 24.000 Menschen. Dies könnte der Startpunkt für eine neue Partei für ArbeiterInnen und Jugendliche sein, die in den USA dringend notwendig ist. Denn die Demokratische und die Republikanische Partei unterscheiden sich kaum. Beide machen Politik im Interesse für Banken und Konzerne.

 

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