Strompreiserhöhung bei der Salzburg AG – KundInnen als Melkkühe

Jan Rybak

Die Salzburg AG (mit 252.000 KundInnen der größte Energieanbieter im Land Salzburg) erhöht ab März 2010 die Strompreise. Das geschieht vor dem Hintergrund der Weltwirtschaftskrise und den damit international fallenden Energiepreisen.

Die E-Control (die für die Strom- und Gaspreisregulierung zuständige Bundesbehörde) verlangte im Vorfeld von der Salzburg AG eine Senkung des Strompreises von 4,5%. Die Salzburg AG produziert nur ca. die Hälfte ihres Stromes selbst. Der Rest wird zugekauft. Die Strompreise sind international auf Grund der Wirtschaftskrise und sinkender Nachfrage deutliche gefallen. Trotzdem erhöht die Salzburg AG den Energiepreis für die KundInnen um 8,8%. Der Gesamtpreis aus Energiepreis, Netzpreis, sowie Steuern und Abgaben steigt damit um 4,0 Prozent, gerechnet am Beispiel eines Haushaltskunden mit einem Jahresstromverbrauch von 3.500 kWh. Das bedeutet für einen durchschnittlichen Haushalt eine Erhöhung des Strompreises von 12 Euro pro Jahr.

Politisch verantwortlich dafür sind maßgeblich die Salzburger Landesregierung und die Regierung der Stadt Salzburg (beide SPÖ-geführt). Land und Stadt halten 42,56 % bzw. 31,31 % die Mehrheit an der Salzburg AG. In der Vergangenheit wurden auch horrende Dividenden ausgeschüttet. Zwischen 2002 und 2008 alleine 61,8 Millionen Euro an Land und Stadt. Das heißt, dass sich Landes- und Stadtregierung per Strompreiserhöhung ihr Budget von der Bevölkerung aufbessern lassen.

Die SLP fordert die direkte Weitergabe von sinkenden Strompreisen an die KundInnen. Es kann nicht sein, dass bei sinkenden Erzeugungs- bzw. Einkaufspreisen gleichzeitig die KundInnen drauf zahlen müssen. Die verstaatlichte, bzw. kommunalisierte Salzburg AG braucht direkte demokratische Kontrolle durch VertreterInnen von Belegschaft und KundInnen. Nur so kann sicher gestellt werden, dass die Salzburg AG im Sinne von KundInnen, Beschäftigten und Umwelt wirtschaftet und nicht zur Profitsteigerung.

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