Statt Luxus für Wenige: Wohnung, Arbeit und Bildung für Alle

19.-21.11.: Luxury please – Die Luxusmesse
Karin Wottawa

Was ist für Sie Luxus? Vielleicht ein neues Kleidungsstück, vielleicht ein Essen mit Freunden, oder – wer es sich noch leisten kann – ein Urlaub. Das hat jedoch alles nichts mit dem zu tun, was in Wien bald stattfindet. Von 19.-21.11. wird die „Luxury, please“ – Messe über die Bühne gehen. Ein Event, das an Dekadenz und Arroganz kaum zu überbieten ist. Dort werden Artikel angeboten, die mit dem Leben von normalen Menschen nichts zu tun haben. Das zahlungskräftige Publikum kann beispielsweise eine Handtasche für € 1,2 Mio.,- oder einen Schrank für ca. € 35.000,- erwerben.

Reich trotz Krise

Auf der anderen Seite des Luxus stehen 80 Millionen Menschen, die in Europa an oder unter der Armutsgrenze leben. In Österreich ist rund eine Million in dieser Situation. Sie traf die Wirtschaftskrise besonders hart, und sie sind von den kommenden Kürzungen besonders betroffen. Es mag seltsam klingen, aber es ist wahr: Diese Krise bringt MillionärInnen hervor. Die Anzahl der MillionärInnen in Österreich ist 2009 um 11% gestiegen und ihr Vermögen um 13,7% auf satte 210 Milliarden Euro angewachsen. Offenbar ist also genug Geld da – aber nur für wenige. Oder soll uns wirklich glauben gemacht werden, dass man auch so reich sein könnte, wenn man sich nur richtig anstrenge? Und dass es völlig in Ordnung ist, dass Menschen in einem derartigen Luxus schwelgen – man hat es sich ja schließlich redlich verdient. Die Wahrheit sieht bekanntlich anders aus: die Mehrheit der Reichen hat ihr Vermögen geerbt. Und niemand kann soviel leisten, dass ein Einkommen - das ein 50, 500 oder 5000faches eines Durchschnittslohnes ist - gerechtfertigt ist.

Superreiche abschaffen

Für Menschen, die nicht wissen, wie sie die Schulsachen für ihre Kinder bezahlen sollen oder die das Geld für die nächste Stromrechnung zusammenkratzen müssen, eigentlich mehr als eine Provokation. Denn niemand braucht diesen Luxus, aber jede/R braucht Arbeit und Ausbildung, Gesundheitsversorgung, anständiges Wohnen und ein erfülltes Sozialleben. Und trotz aller Versprechen in der Vergangenheit zeigt sich sehr klar, dass die etablierte Politik den Reichen mehr zugewandt ist, als den normalen Menschen. Nicht Fiona und Karl-Heinz Grasser, Bartenstein, Jank & Co. sind die „Leistungsträger“, die Fleißigen, sondern die KrankenpflegerInnen, die U-BahnfahrerInnen, VerkäuferInnen. Die Steuerpolitik der letzten Jahre und auch die aktuellen Pläne zeigen, wer begünstigt wird, und wer nicht. Steuergeschenke für die Reichen und Steuererhöhungen für uns. Hier gibt sich die Politik mit den Superreichen offen die Hand.

Die SLP organisiert daher Proteste gegen die dekadente Luxusmesse: Mach mit!

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