So sparen Sponsoren Steuern!

Alexander Svojtko

Es liest sich freilich prächtig. Als „moderner, privater Kulturdienstleister“ hält das laut Eigendefinition „erfolgreichste Ausstellungshaus Österreichs“ in seinem „Mission Statement“ fest:  „Das Bank Austria Kunstforum ist für Kunstinteressierte die erste Anlaufstelle […] 250.000 Menschen besuchen jährlich die weltweit einzigartigen Wechselausstellungen…“

Schön für alle, die sich aktuell Meredith Oppenheimer ansehen wollen. Viel schöner aber noch für die Bank Austria, die als Hauptsponsor des Kunstforums auftritt. Dieses ist zwar als Verein registriert, betreibt aber gleichzeitig durch den angegliederten Shop die „Kunstforum HandelsgesmbH“. Wir dürfen vermuten, dass hier gewinnorientiert gearbeitet wird.

Was auf den ersten Blick als uneigennützige Kunstförderung daherkommen mag, ist freilich „part of the game“: „Reputationsbezogene Maßnahmen spielen angesichts der kritischen Sicht des Bankwesens in der Öffentlichkeit eine wichtige Rolle, [dazu zählen] gezielte Sponsoring-Aktivitäten“, heißt es im BA-Geschäftsbericht 2012. Dass die Sponsorgelder als Betriebsausgaben nicht zur Versteuerung kommen, heißt konkret: die Allgemeinheit finanziert so über Umwege die Politur eines ramponierten Images. Wenn das keine Kunst ist!

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