SLP am 1. globalen Klimastreik

Phillip Chmel

Beim globalen Klimastreik am 15.3. intervenierte die SLP in vier Städten mit dynamischen Demo-Blöcken. Der Klimaprotest am 5. April „Zukunft für Alle – Alle für die Zukunft“ war von uns mitorganisiert. Mit einem eigenen Lautsprecherwagen versuchten wir, besonders Schüler*innen, Studierenden und Betriebsrät*innen die Möglichkeit zu geben, ihre Erfahrungen und Meinungen in Bezug auf die Klimakrise und die Klimabewegung teilen zu können.

Die 17-jährige Schülerin Olivia betonte, dass guter Wille einiger weniger Politiker*innen und Unternehmer*innen nicht ausreichen wird. Stattdessen müssen wir den Kapitalismus abschaffen und durch eine demokratisch organisierte Wirtschaft, in der die Interessen von Menschen und Umwelt zählen, ersetzen. Das passte auch gut zu unserer neuen Broschüre „Ist die Welt noch zu retten? 20 Fragen & Antworten zu Klima und Kapitalismus“, die rechtzeitig für die Demo fertiggeworden war.

Unseren Vorschlag für offene, demokratische Strukturen bringen wir in der aktuellen Klimabewegung bei den verschiedenen Events ein: Es ist wichtig, dass Schüler*innen und Studierende ihre eigenen Erfahrungen teilen können, dass sie aktiv an den wöchentlichen Klima-Streiks teilnehmen, diese selbst gestalten und vor allem mitentscheiden können.

Wegen fehlender demokratischer Strukturen wurde bei Fridays for Future im Vorhinein zum Beispiel nicht besprochen und abgestimmt, wer zum Gespräch mit Umweltministerin Köstinger geht und was dort besprochen wird. Es wurde leider auch nicht konsequent eingefordert, das Gespräch öffentlich zu machen oder zumindest aufzuzeichnen. So konnte man nur im Nachhinein die Vereinnahmungsversuche der Regierung zurückweisen.

Macht und Hierarchien sind Teil unserer Gesellschaft. Wir können diese nicht wegdefinieren, sondern uns nur dessen bewusst werden und Mechanismen finden, um trotzdem so demokratisch wie möglich zu entscheiden. Gerade in neuen sozialen Bewegungen ist die Frage – wer entscheidet was - ein unumgängliches Thema. Nicht darüber zu reden, löst die Frage nicht, stattdessen braucht es Transparenz und demokratische Strukturen. Deswegen ist es so wichtig, Gruppen an den verschiedenen Schulen zu gründen und regelmäßige regionale Treffen zu organisieren, um gemeinsam demokratische Entscheidungen treffen zu können.

Erscheint in Zeitungsausgabe: