Skylinke - Abflug in den Tod?

Heute, Donnerstag den 21.6., fanden sich PolitikerInnen beim neuen Skylink-Terminal ein, um sich gegenseitig zu loben. Konfrontiert wurden sie dabei mit weinenden Kindern und verzweifelten Menschen. "Der Flughafen Schwechat wird immer mehr zur Drehscheibe in den Tod" erklärt Sebastian Kugler von der SLP.

Die österreichische Bundesregierung schiebt Menschen per Flugzeug ab. Heute sollten zwei Männer abgeschoben werden - nach Gamibia und ein Kurde in die Türkei - die beide in Österreich kleine Kinder zurücklassen müssen. Gewaltsam werden Familien zerissen, die PartnerInnen/Mütter waren mit ihren Kindern vor Ort und versuchten gemeinsam mit AktivistInnen der SLP und Anderen Passagiere, Flugpersonal und PolitikerInnen von diesen unmenschlichen Abschiebungen abzubringen. Die Tatsache, dass die Proteste völlig friedlich abliefen, passten den Behördenvertretern vor Ort ganz offensichtlich nicht, sie versucht - erfolglos - eine Eskalation zu provozieren.

"Was soll ich meinem Kind sagen, wenn es fragt, wo der Papa ist" erklärten die bestürzten Mütter. Gesprächstermine bei Innenministerin Mikl-Leitner und Frauenministern Heinisch-Hosek (die immer wieder betont, dass Väter sich mehr in die Kinderbetreuung einbringen sollen) wurden den Müttern bisher nicht gewährt.

Dafür gab es skandalöse Aussagen der zuständigen Behörden: "Das müssen sie sich halt vorher überlegen, ob der Vater einen gültigen Aufenthaltstitel hat" und "Sie können ja mit dem Kind nachreisen" zeigen den Zynismus. Der eine oder andere Name von zuständigen BehördenvertreterInnen ist übrigens auch bei den aktuellen Korruptionsskandalen aufgetaucht - es gilt natürlich, wie bei Grasser & Co., die Unschuldsvermutung.

In beiden Flugzeugen - der Brussels Airline sowie der Turkish Air - standen eine Reihe von Passagieren auf und protestierten gegen die Abschiebung. Brussels Airlines führte die Abschiebung, die im Widerspruch zu EU-Richtlinien steht, trotzdem durch, der Kurde wurde wieder aus dem Flieger gebracht.

"Die Solidarität von Passagieren zeigt, dass immer mehr Menschen wollen, dass diese unmenschliche Abschiebepolitik endlich gestoppt wird" erklärt Sebastian Kugler.