Religionsunterricht? - NEIN DANKE!

Sarah Krenn

Religion ist Privatsache und sollte so gehandhabt werden. Doch sobald mensch in die Schule kommt, gibt es oft keinen Weg an Religion vorbei. Das beginnt schon in der Volksschule und zieht sich bis zum Abschluss durch. Sich abzumelden ist oft so gut wie unmöglich, da von der Direktion Druck ausgeübt wird. Unter 14 Jahren wird sogar die Einverständniserklärung der Erziehungsberechtigten gefordert. Abgesehen davon werden nicht einmal alle Religionen als Unterrichtsfach angeboten, sondern oft nur katholisch und evangelisch. Das führt dann auch mal dazu, dass sich sämtliche Leute, die sich keiner dieser Religionen zugehörig fühlen, im evangelischen Unterricht platziert werden. An manchen Schulen gibt es noch die „Alternative“ Ethik – doch wird dieses Fach wieder zumeist von kirchenangehörigen Personen unterrichtet.

Aus meiner persönlichen Erfahrung: In der Volksschule haben katholische Kinder Erstkommunion. Dies sollte eigentlich außerhalb der Schulzeit stattfinden, doch waren z.B. in meiner Schule die Proben dafür Während der Unterrichtszeit und wir Anderen mussten mitmachen – Es war ja eine Schulveranstaltung. Später ging ich in die einzige Montessori-Schule in Salzburg, die eine evangelische Privatschule ist. Dadurch wurde ich zum Reli-Unterricht „gezwungen“. Bei jedem Versuch mich abzumelden wurde mir ein schlechtes Gewissen gemacht und gesagt, ich könne ja mit diesem „fixen 1er Fach“ meinen Notendurchschnitt aufbessern. Außerdem seien wir von der evangelischen Kirche gesponsert, da könne man sich doch nicht abmelden.

Wir fordern eine Trennung von Schule und Kirche. Es ist nicht fair, jungen Menschen etwas aufzuzwingen, was diese nicht wollen. Ethikunterricht ist keine brauchbare Alternative. Ethische Problemstellungen können nicht auf ein Fach begrenzt werden! Stattdessen sollten wir über Ethik in jedem Fach, passend zum aktuellen Thema (z.B. Atomkraft in Physik) diskutieren können. Die Geschichte und Inhalte verschiedener Religionen sollten wir im Geschichtsunterricht lernen – damit wir die historischen Hintergründe dieser Ideen kennenlernen, anstatt indoktriniert zu werden. Die Unsummen an Geld, die in den Religionsunterricht gesteckt werden, wären in jedem anderen Fach besser aufgehoben!

 

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