Ne da(vi)mo Beograd!

Initiative kämpft gegen das Bauprojekt "Beograd na vodi" in Belgrad/Serbien.
Alec Jakolic

 

Gentrifizierung auf Serbisch: Die in Saudi Arabien sitzenden Betreiber des Mega-Bauprojektes versprechen, dass die Stadt dadurch auf die Liste der global wichtigsten Städte gesetzt wird, und die größte Tourismusmetropole Europas wird. Während 60% des Bauprojektes Wohnraum werden soll, wird nicht erwähnt, dass es nur von PolitikerInnen und anderweitig Privilegierten bewohnt werden wird, bereits jetzt gab es Angriffe auf den Lebensstandard der Bevölkerung. Eine Aktivistin berichtet: „Das Vertreiben der ärmsten Schicht Belgrads hat bereits angefangen die lokale Bevölkerung wird terrorisiert. Neben Kürzungspolitik wurde angekündigt, Zwangsräumungen großräumig durchzuführen. In den Stadtteilen Bari Venecija und Savamali, wo ArbeiterInnen in Eisenbahnwagons und verfallenden Arbeiterbaracken leben, gab es bereits Einschüchterungen.“

Es gibt große Proteste gegen das Projekt. Doch Demonstrationen alleine werden nicht reichen. Wie auch bei anderen Angriffen setzt die Regierung auf Einschüchterung. Viele ArbeiterInnen haben Angst, gekündigt zu werden, sobald sie Betriebsräte gründen. Die existierenden Gewerkschaften haben sich bisher nicht an den Protesten beteiligt. Doch es ist eben deren Aufgabe, gegen dieses Bauprojekt zu kämpfen, weil durch die enormen entstehenden Schulden weitere Kürzungen auf das Proletariat zukommen. Bauprojekte? Ja, aber für günstige, gute Wohnungen für alle, gebaut durch ordentlich bezahlte BauarbeiterInnen!

 

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