Haider holt sich neoliberale Tips aus den USA

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Katja Arthofer

Während andere Politiker sich die Sonne auf den Bauch scheinen lassen, strebert Jörg Haider in einem Havard-Budgetkurs. Ziel: staatsmännisch zu wirken, um 1999 das Zeug zum Bundeskanzler zu haben.
Haider hat es also als einziger geschafft, das Sommerloch für sich zu nutzen. Während die Zukunftssorgen der Österreicher wachsen (Stichworte Arbeitslosigkeit, Pensionen, Euro) und die Regierung urlaubt, plazieren Haider & Co in allen Medien ihre Phrasen.
Mit Sprüchen wie, „die Braven und Fleißigen haben ihr Leben lang gearbeitet - und jetzt nimmt man ihnen auch noch ihre Pensionen weg“, will die FPÖ sich wieder einmal als Beschützerin „der kleinen Leute und sozial Schwachen“ (Riess) aufschwingen. Doch noch von Boston aus zeigte Haider sein wahres - und einzig und allein unternehmerfreundliches - Gesicht:
ZB. sagt er, habe er viel von Allan Schick gelernt, jenem Mann, der „in Neuseeland den Sozialstaat komplett umgebaut hat.“ Der „Umbau“ sah folgender Maßen aus: absolute Demontage des Sozialsystems, totale Privatisierung, Massenentlassung, Kürzung von Sozialleistungen usw... Außerdem läßt Haider via „täglich Alles“ ausrichten, daß er Arbeitslose nur 6 Monate unterstützen würde. Wenn ein Arbeitsloser nichts findet, „dann hat er eben Pech gehabt“. Im Moment kommen auf eine offene Stelle 10 Arbeitslose (Stand Ende Juli 1997)... Und die großen Beschützer unserer PensionistInnen fordern selbst ein System, daß vor allem für sozial Schwache enorme Einbußen bedeuten würde (siehe Artikel auf der Mittelseite).

VORWÄRTS - brandneue Anti-FPÖ-Broschüre

„Wen vertritt die FPÖ wirklich - Ist die FPÖ die neue Arbeiterpartei?“, ist der Titel der aktuellen VORWÄRTS-Broschüre. Und diese Broschüre behandelt das Thema anders, als das in den bisherigen Publikationen (zB Scharsach „Haiders Kampf“) der Fall war. Anstatt Haider und die FPÖ als „Phänomen“ zu sehen und sie vor allem psychologisch und moralisch erklären zu wollen, analysieren wir die realpolitischen Ursachen für das Erstarken und die anhaltenden Erfolge der FPÖ (Regierungspolitik, Vakuum auf der Linken,...) Untersucht wird die Verankerung der FPÖ in der ArbeiterInnenklasse und die Drohung einer eigenen FPÖ-Gewerkschaft. Und anstatt nur zu analysieren, ist unser Conclusio der absolut notwendige Kampf gegen die FPÖ.

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