Gemeinsam gegen Uni-Krise kämpfen!

Universitäten sollen immer mehr wie Unternehmen und für die Interessen von Unternehmen geführt werden.
Georg Kummer

Schon bisher haben Kinder aus bessergestellten Familien häufiger studiert. Kinder aus Arbeiterfamilien hingegen waren und sind - ebenso wie MigrantInnen und Frauen - unterrepräsentiert. In Zeiten der Wirtschaftskrise wird dieses soziale Aussieben noch verstärkt. Was macht die etablierte Politik? Sie überlegt, wieder Studiengebühren einzuführen bzw. lässt ihre Einführung zu. Sie erschwert den Zugang zum Studium und kürzt das Uni-Budget! Unis stehen miteinander in Konkurrenz um das Geld – wer am meisten spart, gewinnt.

Generell soll die Bildung stärker den Interessen der Wirtschaft folgen. Studien, die für Unternehmen uninteressant sind, bekommen weniger Geld oder fallen weg. Für die Menschen an den Unis wird die Lage immer unerträglicher, sie beginnen sich zu wehren. Eine Protestwelle (#unibrennt) rollte 2009 ausgehend von Wien über alle österreichischen Unis und dann in viele andere Länder. In Wien fanden Demos mit 50.000 Teilnehmern statt. Trotzdem konnten keine spürbaren Verbesserungen erzielt werden. Warum? Weil Proteste von Studierenden der Regierung ziemlich egal sind. Doch vom Sparpaket sind mehr Menschen betroffen: Durch gemeinsame Proteste mit Beschäftigten und Gewerkschaften kann der Druck groß genug werden. In Quebec/Kanada schafften Studierende, die gegen eine Erhöhung der Studiengebühren streikten, diesen Schulterschluss. Hunderttausende Menschen und viele Gewerkschaften und andere Gruppen beteiligten sich. Die Erhöhungen mussten zurückgenommen werden. Ein Beispiel auch für Österreich!

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