Frisch gekämpft ist halb gewonnen: Frauenstreik

Thomas Hauer

 Zum heurigen Weltfrauentag am 8. März wurde weltweit zu Frauenstreiks aufgerufen. So auch in Österreich. Doch was ist eigentlich ein Frauenstreik? Mit Bezug auf das historisch-mythologische Beispiel wird von manchen darunter ein „Sexstreik“ verstanden. Das Bestreiken der unbezahlten und v.a. von Frauen geleisteten Hausarbeit hat starke symbolische Wirkung, v.a. in der Partnerschaft. Die (ein)drucksvollste Form bleibt aber der Streik am Arbeitsplatz. Solche haben 1975 in Island und 1991 in der Schweiz stattgefunden. Dabei ging es den OrganisatorInnen um mehr Gleichheit, gerechtere Bezahlung und bessere Kinderbetreuung bzw. um gleiche Rechte für Mann und Frau.

Der heurige 8. März mit seinem Aufruf zum Frauenstreik war ein wichtiger Schritt in der Bewusstseinsbildung. Der Aufruf geht über Appelle, Pressekonferenzen und Stellungnahmen hinaus und fordert ein lautes und kämpferisches Zeichen. Das wurde noch nicht wirklich erreicht, weil dem Aufruf keine wirkliche Organisierung folgte. Es wurde zwar dazu aufgerufen, nicht zu arbeiten, jedoch wurde den Frauen überlassen, wie sie das umsetzen. Also blieb es beim Hoffen auf wohlmeinende Chefs oder frau musste sich Urlaub nehmen. Damit das Ganze über eine bloße Symbolwirkung hinausgeht und wirklich etwas bewirkt, müsste der ÖGB das nächste Mal die Organisation übernehmen, damit alle Frauen, aber auch Männer in Solidarität, auf die Straßen gehen können, um für die Rechte von Frauen einzutreten – ohne Urlaubstag.

 

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