Die Bundesligareform – Fußball für Reiche

Simon Salzmann

Der ÖFB will mit der neuen Reform mehr Menschen in die Stadien und vor die Bildschirme bringen. Tatsächlich bringt sie vor allem Profite für die „großen“ Bundesligavereine und Konzerne.

Die zwei obersten Spielklassen werden auf 12 bzw. 16 Mannschaften erweitert. Durch Playoffs soll die Spannung bis zum Schluss der Saison gehalten werden. Dafür werden Teams aus den Regionalligen in den Profibereich raufgeholt, ungeachtet des erhöhten gesundheitlichen Risikos. Auch die TV-Gelder werden neu geregelt – zugunsten der großen Vereine.

Apropos TV: Der ÖFB hat einen TV-Deal mit Sky abgeschlossen. Der österreichische Fußball macht es hiermit vielen europäischen Ligen nach, Live-Fußball profitorientierten privaten Sendern zu überlassen. 

Der Zugang zum Fußball wird somit massiv erschwert. Im ORF war es für die meisten möglich, Spiele zu sehen – ob man nun Gebühren zahlte oder nicht. Außerdem sind knapp 300 000 arme Haushalte von den Gebühren befreit. Ein Sky-Ticket wird in deren Budget-Plan vermutlich nicht vorkommen. Sky selbst will sich zu seinen AbonnentInnenzahlen nicht einmal äußern. Dazu kommt, dass ein großer Teil der Fans diesem Deal ebenfalls kritisch gegenübersteht. Weiterer Kommerzialisierung und höheren Ticketpreisen wird Tür und Tor geöffnet.

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