Die andere Seite der Fußball-Weltmeisterschaft

Bereitschaftspolizei attackiert Proteste von ArbeiterInnen am Fussballstadion von Durban
CWI-Reportern

Nach dem Spiel Deutschland gegen Australien kam es zu Protesten von Beschäftigten gegen Lohnkürzungen. Die südafrikanische Bereitschaftspolizei feuerte dabei Tränengas auf hunderte Beschäftigte einer Sicherheitsfirma.

Ein Beschäftigter berichtet: „Sie geben uns 205 Rand [gut 20,- €]; wir fangen um 12 Uhr mittags an und arbeiten bis Mitternacht”, so Sikhumbuzo Mnisi, ein 44-Jähriger aus Durban laut New York Times. „Den Leuten wurden unterschiedliche Sachen erzählt. Uns hat man aber 1.500 Rand (rund 140,- €) pro Tag versprochen.“ weiter berichtet er: „Mit dem Protest haben wir begonnen, weil wir Verhandlungen wollen“.

Berichte sprechen von gut 400 am Stadion Beschäftigten, die gegen eine Lohnkürzung von 250 Rand auf 190 Rand (ca. 18,- €) pro Tag auf die Straße gingen.

Hunderte von OrdnerInnen waren anlässlich des Protests zusammen gekommen. In den Worten von Rich Mkhondo, Kopf des Kommunikationskomitees, das auf lokaler Ebene die Weltmeisterschaft organisiert, liest sich das wie folgt: „Die Polizei wurde gerufen, um die Demonstration der protestierenden Ordner aufzulösen“. Er stellt den Konflikt als „interne(n) Lohndisput zwischen den Beschäftigten einer Sicherheitsfirma, die vom Organisationskomitee eingestellt wurden, und einigen von einer anderen Sicherheitsfirma kurz vor dem Spiel angeheuerten Beschäftigten“ dar.

Wenigstens eine Frau wurde von Gummigeschossen verletzt. Zwei ArbeiterInnen wurden festgenommen. Als die Polizei versuchte, die Demo aufzulösen und von einem Autopark in der Nähe des Stadions fernzuhalten, kam ein Elektroschock-Geschoss zum Einsatz.

Schon vor einem Jahr, beim Confederations Cup, war es zu Arbeiter-Protesten gekommen, weil weniger Lohn ausbezahlt wurde als zuvor zugesagt.