Bildung am Limit - Abschaffung der Freizeitpädagogik - Wir sind Streikbereit!

Bundesweiter Bildungsaktionstag und Streik der Freizeitpädagogik am 15.6.
STREIK: 14:30 / Karlsplatz / Wien + Freiheitsplatz / Graz | BILDUNGSDEMO: 17:00 / Siegmund-Freud-Park (Schottentor) / Wien + Martin-Luther-Platz / Linz

Seit Jahren ist der Bildungsbereich am Limit. Nun plant die Regierung die Abschaffung der Freizeitpädagogik um Beschäftigte mit komplett neuen Aufgaben den Lehrer*innen zur "Assistenz" zu unterstellen. Bei ohnehin katastrophalen Bedingungen würde das eine weitere, massive Verschlechterung bedeuten. Gehaltseinbußen, schlechtere Arbeitsbedingungen und schlimmstenfalls Jobverlust und schlechtere Qualität für die Kinder.

Am 15.6. streiken die Freizeitpädagog*innen in Wien (manche auch länger) gleichzeitig mobilisieren zahlreiche Initiativen aus dem Bildungsbereich für den bundesweiten Aktionstag. Auch in der Erwachsenenbildung und den Unis demonstrieren und streiken Beschäftigte. Lehrer*innen organisieren sich in Basisgruppen. Schüler*innen sind wütend, Eltern auch. Lehrende, Gewerkschafter*innen, Freizeitpädagog*innen, Eltern, Schüler*innen, …. wir alle werden an diesem Tag gemeinsam gegen die Angriffe und für tatsächliche Verbesserungen im Bildungssystem kämpfen.

Wie viel Schule und Kindergarten jeden Tag leistet, ist v.a. Eltern in der Pandemie klar geworden. Die Zustände im Bildungssystem sind untragbar. Angemessene Bildung ist dank jahrzehntelanger Sparpolitik aller Parteien, immer weniger möglich. Die Arbeitsbedingungen treiben immer mehr aus dem Job, doch die Verschlechterungen gehen weiter. Am 1.6. protestierten 2.000 Freizeitpädagog*innen gegen die jüngsten Angriffe. Aber auch immer mehr Lehrer*innen, Eltern, Schüler*innen, Universitätsbeschäftigte und Erwachsenenbilder*innen akzeptieren die Zustände nicht länger und beginnen sich zu organisieren. Was es jetzt braucht, ist eine Bildungsbewegung in der Beschäftigte und Betroffene gemeinsam für die dringend nötigen Verbesserungen kämpfen. Der Streik der Freizeitpädagog*innen ist ein Vorbild.

Wir brauchen Bildungsstreiks!

Die Verantwortlichen haben gezeigt, dass sie weder die katastrophale Situation noch symbolische Proteste zum Handeln zwingen, während für Konzerne und Aufrüstung schnell Milliarden zur Verfügung stehen. Internationale Beispiele zeigen: Streiks sind das beste Mittel um Druck aufbauen - das müssen wir von den zuständigen Gewerkschaften fordern und uns dafür organisieren:

  • Diskutieren wir mit Kolleg*innen über die Situation und Möglichkeiten für Widerstand
  • Dienststellenversammlungen als ersten Schritt - nutzen wir die Konferenzen zur Diskussion der Missstände, von Forderungen und wie wir uns wehren können!
  • Organisieren wir uns in Basisinitiativen und kämpferischen Gewerkschaftsinitiativen und zwingen wir Gewerkschaft und Politik zum Handeln.
  • Bauen wir Solidarität auf und stärken die Bewegung durch Zusammenarbeit mit Elternvereinen, Schulsprecher*innen etc. um sie zu Aktionen bis hin zum Streik einzubinden.
  • Ein nächster Schritt kann eine gemeinsame Aktionskonferenz sowie nächste Kampfschritte im Herbst sein.
  • Für ein fundamental anderes Bildungssystem in einer fundamental anderen Welt.

Das Bildungssystem ist veraltet und soll disziplinieren. Durch Unterfinanzierung und strikte Trennung in Mittelschulen, Gymnasien und Privatschulen verstärkt das Schulsystem Ungleichheiten anstatt dem entgegen zu wirken. Kleinere Reförmchen reichen nicht - wir brauchen Ganztags- und Gesamtschule, Milliardeninvestitionen und die Gestaltung des Bildungswesens durch Lernende und Lehrende gemeinsam. Freie Bildung und Entfaltung von Menschen ist nur möglich wenn Bildung - und die gesamte Gesellschaft - frei von Konkurrenz und Profitinteressen demokratisch von den Betroffenen selbst organisiert wird.

ISA und ROSA im Bildungsbereich

Wir sind Beschäftigte und Betroffene im Bildungssystem, die bei der Internationalen Sozialistischen Alternative (ISA) und der sozialistisch-feministischen Initiative ROSA aktiv sind. Schon seit Jahren beteiligen wir uns aktiv am Aufbau von Protesten im Bildungssystem. Melde dich, wenn du mit uns für echte Verbesserungen aktiv werden willst!

Wir fordern:

  • Freizeitpädagogik muss bleiben!
  • Für alle Beschäftigten im Bildungssystem: deutliche Gehaltserhöhung, Arbeitszeitverkürzung und fixe Verträge
  • Bessere Lernbedingungen durch kleinere Gruppen UND mehr Pädagog*innen
  • Bestmögliche Förderung ALLER Lernenden! Weg mit dem Ressourcendeckel für sonderpädagogische Förderung. Bildung braucht echte Inklusion!
  • Mehr Lehrer*innen, Inklusionspädagog*innen und Unterstützungspersonal an jeder Bildungseinrichtung (Psycholog*innen, Sozialarbeiter*innen, Administrationskräfte, ...)
  • Für eine gemeinsame Bewegung von Beschäftigten im gesamten Gesundheits-, Bildungs- und Sozialbereich für Milliardeninvestitionen in Menschen statt in Konzerne oder Aufrüstung!
  • Für fundamental anderes Bildungssystem in einer fundamental anderen Welt, das sich nicht an den Interessen der Wirtschaft orientiert, sondern kritische, selbstständige und glückliche Menschen zum Ziel hat.