Aus bei Opel in Bochum?

ÖGB darf in Autokrise nicht als Streikbrecher auftreten, sondern muss Kampf der KollegInnen unterstützen!
Gerhard Ziegler

Überkapazitäten in der Produktion und steigende Arbeitslosigkeit führen die Autoindustrie in die nächste Krise: Absatz-Stagnation in Deutschland, in Frankreich Rückgang um 14 %, in Italien um 20 % und in Griechenland und Portugal um je 40 %! Besonders betroffen: Peugeot, Ford und Opel.

Die Antworten in kapitalistischer Logik: Lohnkürzung, schlechtere Arbeitsbedingungen, Arbeitszeitverlängerung, Jobabbau – und Betriebsschließungen. Peugeot will ein Werk bei Paris, Ford das Werk im belgischen Genk und zwei Standorte in Britannien, Opel bis 2016 das Werk in Bochum dichtmachen.

Sofort demonstrierten in Genk Tausende. In Bochum kam es am Tag nach Bekanntgabe der Schließungspläne zu einem 2-stündigen Spontanstreik in der Fertigungsmontage. Schon 2004 retteten die „Opelianer“ in Bochum – unterstützt von ArbeiterInnen und Jugendlichen aus dem ganzen Ruhrgebiet – ihr Werk. Leider fallen ihnen Gewerkschaftsbürokraten wie der Bochumer Betriebsratsvorsitzende Einenkel (man dürfe „nicht in blinden Aktionismus verfallen“) in den Rücken und versuchen, Proteste zu verhindern!

Die Proteste sind nicht vorbei! Jedes Werk und jeder Arbeitsplatz muss verteidigt werden! Die Antwort ist die Verstaatlichung der Betriebe unter Kontrolle und Verwaltung der Beschäftigten. Die Organisierung eines gemeinsamen, entschlossenen Kampfes aller Standorte und der gesamten Branche durch die Gewerkschaften und die ArbeiterInnen selbst ist zentral.

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