Fr 21.06.2024
Antirassismus & Feminismus: Same Struggle, same fight!
Jetzt organisieren gegen jeden Rassismus, Sexismus, Queerfeindlichkeit, Rechtsruck und Kapitalismus!
Vor vier Jahren wurden wir Zeug*innen von dem rassistischen Mord an George Floyd durch einen Polizeibeamten. Das war der letzte Tropfen, der in einem Land, in dem täglich schwarze Menschen von der Polizei und durch Waffengewalt ermordet werden, das Fass zum Überlaufen brachte. Millionen, darunter Schüler*innen und Arbeiter*innen, gingen gemeinsam auf die Straßen in US Städten, riefen “Black Lives Matter!” und forderten ein Ende der Polizeigewalt, des racial profilings und des tagtäglich erlebten Rassismus. Auch weltweit begann eine Welle an Protesten. Allein in Wien nahmen 50.000 an der Demo teil, um gegen Rassismus und Polizeigewalt an Black & People of Colour und Menschen mit Migrationgeschichte laut zu sein. Vier Jahre später müssen wir immer wieder von Nachrichten wie dem rassistischen Angriff auf ghanaische Mädchen lesen. Hierzulande ist Rassismus tief in den Strukturen verankert, hat tiefe Wurzeln in Institutionen wie der MA35 (Magistrat für Einwanderung und Staatsbürgerschaft), BFA (Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl), im Parlament, in der Polizei und Justiz. Abschiebungen bedeuten tägliche Gewalt. Auch am Arbeitsplatz dürfen und sollten wir unsere Muttersprache nicht sprechen. In Schulen werden wir in Deutschförderklassen gesteckt, die noch mehr soziale Ausgrenzung erzeugen. Laut Dokustelle sind Mädchen und Schüler*innen am stärksten von antimuslimischem Rassismus betroffen. All diese Strukturen befördern Ausgrenzung, Armut, Diskriminierung und Vorurteile und legitimieren rassistische Vorfälle und Ungleichheiten.
“In a racist society it is not enough to be non-racist, we must be anti-racist.” ― Angela Y. Davis
Vier Jahre nach Floyds Tod leben wir in einer Zeit, in der es seit 1945 noch nie so viele Krisen und Kriege gab. Während europäische Waffen und imperialistische Regierungen das Massenmorden in Gaza ermöglichen, wird Protest dagegen kriminalisiert. Palästina-Solidarität wird als “antisemitisch” diffamiert, um Hetze gegen Muslim*innen zu schüren. Menschen, die zur Flucht gezwungen werden, haben hier keine Aussicht auf ein lebenswertes Leben, wenn sie nicht schon an den EU-Außengrenzen ermordet werden. Pushbacks, 3100 im Mittelmeer ertrunkene Menschen allein 2023. Österreich finanziert menschenrechtsverletzende Lager u.a. in Bosnien mit. Wir sehen einen massiven internationalen Rechtsruck, der unser und das Leben unserer Geliebten täglich bedroht. Auch in Österreich stehen wir vor der Nationalratswahl, bei der eine FPÖ/ÖVP Koalition wahrscheinlich ist. Eine rechte Regierung bedeutet härtere Asyl- und Grenzpolitik, es bedeutet dass mehr Menschen im Mittelmeer ertrinken, mehr Polizeigewalt und mehr Alltagsrassismus, weil Rechte und Polizei mehr Selbstbewusstsein bekommen und Rassismus akzeptierter wird. Sie wollen geflüchtete Menschen zum “Ehrenamt” zwingen - eine Form der modernen Sklaverei. Es bedeutet für Menschen, die Opfer von Rassismus werden, in der Schule schlechter benotet und gefragt zu werden, woher man “wirklich” kommt. Es bedeutet, keine Wohnung zu bekommen oder ohne Grund von der Polizei kontrolliert zu werden. Es bedeutet, nicht in Clubs hineingelassen werden, komische Blicke abzubekommen oder es bedeutet, sich an Ereignisse wie das ekelhafte Sylt Video zu gewöhnen. Es kann auch physische Gewalt bedeuten, angespuckt zu werden oder sogar aus rassistischen Motiven, so wie Marcus Omofuma, umgebracht zu werden.
Wir dürfen kein Vertrauen in die etablierten Parteien haben. Die SPÖ stimmt in den rassistischen Chor mit ein und steht auch für Abschiebungen. Die Grünen haben jede rassistische Schweinerei der ÖVP mitgetragen. Sogar die KPÖ schweigt noch viel zu oft über Alltagsrassismus. Es ist positiv, dass viele Menschen letzt links und die KPÖ wählen und auch wir rufen dazu auf - aber noch wichtiger ist, dass wir uns antirassistisch organisieren und von KPÖ, Gewerkschaften & Co verlangen, dass sie klare Kante gegen jeden Rassismus zeigen. Wir dürfen nicht die Illusion haben, dass die etablierten Parteien für unsere Rechte kämpfen. Es war und ist der westliche Imperialismus, der in unsere Heimatländer gekommen ist und für Verwüstung, Armut, Ausbeutung, Sklaverei und Gewalt verantwortlich war und ist! Es sind Parteien wie die ÖVP, die uns gegeneinander aufhetzen, die BIPOC verantwortlich für Femizide und Sexismus machen und es auf “Kultur, Herkunft und Religionen” schieben. Sie spielen auch Transpersonen gegen Frauen aus. Wir sagen: Unsere Kämpfe gehören zusammen!
“If you're not careful, the newspapers will have you hating the people who are being oppressed, and loving the people who are doing the oppressing.” Malcolm X
Rassismus, Sexismus, Queerfeindlichkeit und andere Unterdrückungsformen haben ihre Wurzel im profitorientierten Kapitalismus. Der Kapitalismus braucht Rassismus, um durch billige Arbeitskräfte mehr Profite zu machen. Das aktuellste Beispiel sind die Fahrradbot*innen und ihre Streiks während der Zeit der Österreich Spiele in der EM. Angst vor Abschiebungen und ein unsicherer Asylstatus erschweren es genau diesen Menschen, für ihre Rechte - am Arbeitsplatz und darüber hinaus - zu kämpfen. Viele haben nicht nur Angst ihren Job zu verlieren, sondern auch ihren Aufenthaltstitel. Die Fahrradbot*innen brauchen unsere volle Solidarität im Kampf gegen Armutslöhne! Es sind die Mächtigen, die Rassismus nutzen, um bestimmte Gruppen noch mehr auszubeuten. Der Kapitalismus, in dem Frauen, Queere und BIPOC mehrfach aufgrund des Aufeinandertreffens der Unterdrückungsformen benachteiligt sind. Der Kapitalismus, in dem Banken an den Wolken kratzen und die große Mehrheit unter prekären Bedingungen lebt. Aber hier liegt auch unsere Stärke - wie es Çetin Gültekin in seiner Rede anlässlich des 4. Jahrestages des Anschlags in Hanau betonte "Vielleicht sollten alle Migrant*innen mal für eine Woche die Arbeit niederlegen. Welcher Bus würde noch fahren? Wer würde den Müll abholen? Wer würde die Straßen und Häuser bauen? Wer würde die Alten pflegen?"
“We are not outnumbered. We are out-organized” -Malcolm X
Um gegen Unterdrückung vorgehen zu können, brauchen wir eine starke und politisch klare Bewegung, die gegen alle Arten von Ausbeutung und jede Ungleichheit laut wird. Die sich an Schulen, Arbeitsplätzen, Universitäten und Co. ausbreitet und auf jeden Angriff reagiert und eine Basis für eine grundlegende Systemveränderung schafft. Bewegungen wie Black Lives Matter, die Solidaritätsbewegung mit Gaza, oder Frau Leben Freiheit, die den Kampf gegen unterschiedliche Unterdrückung miteinander verbinden. Aber auch die Streiks der Freizeitpädagogi*innen oder Fahradbot*innen die aufzeigen welche Rolle migrantisierte Beschäftigte in dieser Gesellschaft spielen. Eine Bewegung für eine Welt für alle, in der unsere Interessen vertreten werden und nicht die der obersten Zehntausend.
ROSA ist eine antirassistische, sozialistisch-feministische Initiative gegen jede Unterdrückung. Werde jetzt mit uns aktiv, um eine starke Bewegung gegen Rechts und jeden Rassismus aufzubauen, um unter anderem für diese Forderungen und eine sozialistische Alternative zum rassistischen, imperialistischen Kapitalismus zu kämpfen:
-> Gegen Polizeigewalt, rassistische Polizeikontrollen und rassistische Behördenwillkür (MA35): für ein unabhängiges Organ zur Kontrolle der Polizei und Behörden!
-> Nein zur Festung Europa! Bleiberecht für alle! Zugang zu Arbeit, leistbarem Wohnraum, kostenloser Gesundheitsversorgung und Bildung für alle!
-> Gratis Therapie für alle und vor allem für Menschen, die von Rassismus betroffen sind!
-> Gegen rassistische und ausgrenzende Strukturen im Bildungssystem: Schluss mit Deutschförderklassen, Hijab-Verboten und Verbot von Erstsprachen. Für eine ausfinanzierte inklusive Gesamtschule ohne Rassismus, Sexismus und Queerfeindlichkeit, in der alle die gleichen Chancen haben, organisiert und geleitet von Lehrpersonen, Pädagog*innen und Schüler*innen selbst.
-> Solidarität mit dem Arbeitskampf der Fahradbot*innen! Für eine gewerkschaftliche Kampagne für bessere Arbeitsbedingungen und gegen Rassismus gerade in schlecht organisierten und migrantisierten Berufen!
-> Diskriminierung am Wohnungsmarkt beenden! Immobilienspekulant*innen enteignen! Wir brauchen leistbaren öffentlichen Wohnbau frei verfügbar für alle um nicht mehr der Willkür von rassistischen Makler*innen und Vermieter*innen ausgesetzt zu sein!
-> Wahlrecht für alle Menschen, die hier leben!
-> Bekämpfen wir ein System, das Menschen zur Flucht zwingt: Bauen wir die Bewegung gegen das Massaker in Gaza, Besatzung und Imperialismus und für einen sofortigen Waffenstillstand auf!
-> Organisieren wir uns überall wo wir wohnen, leben, lernen und arbeiten, um jede Form von Rassismus zurückzudrängen: Für antirassistische und antifaschistische Gruppen an Schulen, Arbeitsplätzen, in Unis und in Nachbarschaften als Basis für eine Bewegung gegen das gesamte ausbeuterische System!
Aktiv werden
ROSA im Park:
Wir wollen den Sommer nutzen, um uns politisch weiterzuentwickeln und uns auf Kämpfe im Herbst vorzubereiten, u.a. werden wir über Antifaschismus diskutieren. Die Termine werden wir online posten.
Antirassistisches, feministisches und sozialistisches Sommercamp von ISA & ROSA 18-25.8.
Eine Woche lang werden wir über unterschiedliche politische Themen diskutieren und Erfahrungen über Bewegungen teilen.
Widerstand gegen den Rechtsruck, Femizide und Kapitalismus
Im Herbst wollen wir rund um die Nationalratswahlen Aktionen gegen Rechts organisieren und eine Kampagne und Demo zum internationalen Tag gegen geschlechterspezifische Gewalt am 25.11.
Wenn du mehr Infos haben und aktiv werden willst melde dich einfach bei uns!
Instagram: @rosa_oesterreich
WhatsApp: +43 660 9543696