10 : 1 - Linz stellt sich quer: Gegen Rechts

Über 3000 junge, laute und kämpferische AntifaschistInnen demonstrierte gegen den ultrarechten Kongress an dem rund 2-300 v.a. ältere Männer teilnahmen.
Petra Oirer

Am 28/29. Oktober fand der rechtsextreme Kongress in den Linzer Redoutensälen statt, wo sich Rechtsextreme und Neofaschisten aus ganz Europa zum Vernetzen und Austauschen ihrer Strategien trafen. Das Bündnis „Linz gegen Rechts“ rief unter dem Motto „Linz stellt sich quer“ zur Gegendemo. Gleichzeitig wurde auch die Auflösung des Mietvertrags vom Land Oberösterreich für diese Veranstaltung gefordert. Doch Pühringer hielt lieber zu seinen ultrarechten Partnern.

Die SLP organisiert bereits seit Monaten eine Mobilisierungskampagne gegen dieses ultrarechte und gefährliche Event. Auf der Großdemo gegen CETA & TTIP am 17. September, verteilten wir Flyer im Rahmen der Kampagne, und luden zu den AktivistInnentreffen ein.

Mit neuen AktivistInnen gemeinsam diskutierten wir regelmäßig die nächsten Schritte, verteilten wöchentlich 2-3 mal vor Schulen und organisierten auf anderen frequentierten Plätzen Flyeraktionen. Die wöchentlichen Kundgebungen am Taubenmarkt wurden genutzt um über den Kongress, die TeilnehmerInnen bzw. ReferentInnen und deren ultrarechte Verbindungen durch Steckbriefe aufmerksam zu machen.  

Auch dass sich die rassistische, frauenfeindliche und unsoziale Politik der schwarz-blauen Regierung massiv auf unsere Leben auswirkt wurde dabei immer wieder angesprochen. Unsere Aktionen zogen große Aufmerksamkeit auf sich und es entstanden coole Diskussionen mit den PassantInnen. Viele trugen sich in den SLP-Newsletter ein um auf dem Laufenden zu bleiben.

Touren durch Jugendzentren und Lokale in Linz, wo die SLP mit Plakaten, Flyer und der Vorwärts eingedeckt unterwegs war, fanden ebenfalls sehr guten Anklang. Das Feedback war immer ein sehr positives, und man merkte, dass viele über den rechten Kongress und seine Gefahren gehört hatten und viele die Kampagne dagegen auch unterstützten. In den sechs Wochen der Kampagne wurden ca. 10.000 Flyer verteilt, viele Zeitungen verkauft und eine Reihe neuer Kontakte geknüpft. 

Mit über 3.000 TeilnehmerInnen war die Demo am 29. Oktober schließlich das absolute Highlight. Lautstark machte unser Block mit Sprüchen wie: „Was bedeutet schwarz und blau, Rassismus und Sozialabbau“ und „Sozialabbau im ganzen Land - unsere Antwort: „Widerstand!" ordentlich Stimmung. SLPlerInnen aus mehreren Bundesländern waren zur Unterstützung gekommen und unser Block war mit Fahnen, Transparenten, Megafonen und vielen TeilnehmerInnen einer der lebendigsten. Auf dem Demobus von Linz gegen Rechts sorgte Flo Klabacher von der SLP für Informationen und kämpferische Stimmung.

„Hier in Oberösterreich sieht man ganz genau was FPÖ-Politik in der Praxis bedeutet. Das sieht man z.B. bei den Budgetstreichungen für Kindergärten und Jugendhilfe in Wels!“ ,erklärte Franz Neuhold von der SLP in einem Redebeitrag. Ein Flüchtling aus Pakistan, der auch vorher schon beim Flyer verteilen mit half, meldete sich ebenfalls zu Wort und berichtete über seine Erfahrungen. Die gesamte Demonstration war laut und lebendig und v.a. viele Jugendliche marschierten durch Linz. Beim Kongress der ultrarechten selbst ernanntennn „Verteidiger“ Europas kamen v.a. ältere Männer zusammenBurschenschaftlererer, Neofaschisten, neoliberale Sozialabbauer und christliche Fundamentalisten – das war ekelhafteafte rechte Mischung die sich unter Ausschluss der Öffentlichkeit traf. Sogar die normalen bürgerlichen Medien mussten draußen bleiben. Nur rechte Szenemedien durften berichten – und entsprechend einschlägig rechts waren Publikum und vertretene Positionen. Dass es im Vorfeld sogar zu Morddrohungen gegen AntifaschistInnen gekommen war zeigt nur, wie gefährlich das Treffen und seine TeilnehmerInnen sind. 

Ein großer Erfolg das AntifaschistInnen zu rechten Hetzern an diesem Tag mindestens im Verhältnis 10:1 waren. Die Demonstration war ein wichtiges und starkes Zeichen. Wir haben in unserer sehr aktiven Kampagne stets auch die Verbindung von Arbeitslosigkeit und Armut mit dem Erstarken der Rechten aufgezeigt. Die verschiedenen Opfer dieser Politik – AlleinerzieherInnen, Arbeitslose, NiedriglohnbezieherInnen, Flüchtlinge, Jugendliche etc. können und müssen zusammen gegen die Angriffe der etablierten Politik und der Rechtsextremen Widerstand leisten.