„Die Streif ist brutal wie noch nie...“

Karin Wottawa

So oder so ähnlich lautet die Ansage beim jährlichen Hahnenkammrennen. Viele erinnern sich mit Schaudern und Schrecken an die Stürze von Hans Grugger oder Daniel Albrecht. Damals war zu hören „die Streif sei zu gefährlich“. Dennoch bleibt das Credo von „Höher, Schneller, Weiter“. Finanziell sind es die Sponsoren, die profitieren. Je höher die Einschaltquoten sind, desto mehr ist eine Sportart wert. Für eineN erfolgreicheN SchifahrerIn, mit Logo auf der Mütze das in die Kamera gehalten wird, sind es 25.-400.000 Euro, die von Sponsoren bezahlt werden. Es geht noch mehr: Mit € 60 Mio. sponsert die deutsche Telekom (steuerschonend) im Jahr Fußball und Radsport. Erfolgreiche SportlerInnen bringen Geld: Die mediale und touristische Wertschöpfung in NÖ von 2006-10 betrug im Schnitt € 15 Mio. Oft ist es der Nervenkitzel von Sportveranstaltungen, der die Menschen zum Zuschauen treibt. Es sind ein paar Stunden, in denen wir mitjubeln und mitfiebern können. Ein paar Stunden, in denen wir die Welt um uns ausblenden können. Alltagsstress, Jobsorgen und Perspektivenlosigkeit treten in den Hintergrund – Wir können Emotionen ausleben, die uns der graue Alltag im Kapitalismus vorenthält.

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