„Die SJ war zu unpolitisch“

Interview mit Kristina Čečulović, die in Wels der SLP beigetreten ist.

Warum bist du in die SJ (SPÖ-Jugendorganisation) gegangen?

Einige Freunde waren dort, wir sind hingegangen, auch weil es so ziemlich die einzige linke Organisation in Wels ist. Ich wollte politische Arbeit machen, die hat aber nicht wirklich stattgefunden. Die Treffen waren unpolitisch, wenn es Diskussionen gab, waren die oberflächlich.

Du bist jetzt Mitglied der SLP geworden, was war Grund?

Das erste Mal hab ich die SLP bei den Protesten gegen den Burschenbundball wahrgenommen und dann am 1. Mai bei der Aktion gegen Strache. Die erste richtige Aktivität der SJ war die Demo gegen die Videoüberwachung. Aber leider hat sie auch da nicht wirklich eine Kampagne gemacht, das hat erst die SLP getan. Die SJ-Flyer waren erst 2-3 Tage vorher da, organisierte Aktionen gab's kaum. Die SLP hat im Gegensatz dazu Kundgebungen gemacht. Auch die Kampagne gegen den IS und Fundamentalismus – da gab's die große SLP-Kundgebung mit bis zu 80 Leuten. Dass die SLP international agiert, war auch wichtig für mich. Und die Ortsgruppentreffen: Die Diskussionen sind strukturierter, keiner wird ausgelacht und da wird viel tiefer auf die Inhalte eingegangen. Mir ist auch viel Blödsinn über die SLP gesagt worden, aber meine Erfahrung sieht anders aus. Einige in der SJ haben meine Entscheidung auch verstanden. Denen kann ich nur sagen: Macht's es wie ich.

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