„Wir sind sozial aber nicht blöd“ - Sozialbeschäftigte fordern mehr Geld

Mi 08.01.2014 07:30
Kundgebung

SozialarbeiterInnen, PflegerInnen und BetreuerInnen demonstrieren für mehr Lohn und Gehalt, mehr Urlaub und gegen prekäre Beschäftigung. Von den Gewerkschaften wird die ernsthafte Vorbereitung von Kampfmaßnahmen verlangt.

 Rechtzeitig zum Start der Kollektivvertragsverhandlungen für die Beschäftigten der Sozialwirtschaft protestieren die Beschäftigten der Branche. Morgen kommt es zu einer Kundgebung der Initiative „Sozial aber nicht blöd“ vor dem ÖGB-Gebäude. Dort beginnen am Vormittag die Verhandlungen über den Kollektivvertrag "Sozialwirtschaft Österreich" (vormals BAGS). Mehr als 1.500 Beschäftigte haben sich in einer Unterschriftenaktion für eine Erhöhung der Bezahlung um mindestens 150 Euro, gegen die zunehmende prekäre Beschäftigung und für die Vorbereitung von Kampfmaßnahmen ausgesprochen. Nun sollen die VerhandlerInnen der Arbeitgeber- und der ArbeitnehmerInnenseite mit dem enormen Unmut konfrontiert werden.

Selma Schacht, diplomierte Sozialarbeiterin, Betriebsratsvorsitzende der Wiener Kinder und -Jugendbetreuung: „Wir liegen mit unseren Löhnen und Gehältern bis zu 17% unter dem österreichischen Durchschnitt - damit muss Schluss sein. Wir fordern die Gewerkschaften vida und GPA-djp auf, die aktuellen KV-Verhandlungen für eine deutliche Verbesserung unserer Situation zu nutzten. Abschlüsse wie in den letzten Jahren sind für die KollegInnen nicht mehr tragbar“ .

Schon bei den KV-Verhandlungen für die Sozialwirtschaft letztes Jahr stimmte nur eine knappe Mehrheit (21 zu 19) der VerhandlerInnen der ArbeitnehmerInnen für den KV-Abschluss.

Herbert Wanko, Lehrlingsausbildner und Betriebsrat bei Jugend am Werk Lehrlingsausbildung ergänzt: „Wir haben bei unserer Aktion von den Gewerkschaften die Vorbereitung von gewerkschaftlichen Kampfmaßnahmen verlangt. Die große Unterstützung in einigen Sozialbetrieben zeigt, dass Aktionen auf der Straße und im Betrieb nicht nur notwendig sind, um unser Billiglohndasein zu beenden, sondern auch von vielen KollegInnen gewünscht werden“.