Steuerreform: Kultur wird noch teurer

Die Entlastungen durch die Steuerreform führen hauptsächlich zu einer Umverteilung von Geldern in den mittleren Einkommensbereichen. NiedrigverdienerInnen profitieren am wenigsten, Leute mit hohem Einkommen am meisten. Der Staat holt sich die geringeren Steuereinnahmen u.a. durch Kürzungen und höhere Abgaben bei den Lohnabhängigen zurück. Die SpitzenverdienerInnen und Reichen bleiben weitgehend unangetastet. Stattdessen wird u.a. die Mehrwertsteuer auf Kinotickets, Bücher und Theaterkarten von 10% auf 20% verdoppelt. Das trifft wieder die NiedrigverdienerInnen am meisten. „Die paar Cent“ werden wahrscheinlich niemanden vom Theaterbesuch abhalten, aber es zeigt, wohin die Reise geht: Massensteuern statt Reichensteuern.

Für die 1,2 Millionen Menschen, die in Österreich unter der Armutsschwelle leben, ist eine Konzert-, Theater- und auch Kinokarte schon jetzt zu teuer. Die unsozialen Massensteuern treffen immer die Armen am härtesten und gehören abgeschafft. Stattdessen ist eine höhere Besteuerung der Gewinne von Unternehmen, der Milliarden in den Stiftungen, der Vermögen und Spitzeneinkommen der Reichen notwendig. Damit ist dann auch ein kostenloser Zugang zu Kultur möglich.

 

Erscheint in Zeitungsausgabe: